Nach Tankrabatt-Ende: Ansturm auf Tankstellen in Polen

Stand: 03.09.2022 14:17 Uhr

Seit einigen Tagen ist der Tankrabatt in Deutschland ausgelaufen. Die Preise für Diesel und Benzin sind seitdem wieder kräftig gestiegen. Deshalb fahren viele Menschen aus Mecklenburg-Vorpommern zum Tanken ins benachbarte Polen.

An den Tankstellen kurz hinter der Grenze herrscht derzeit viel Betrieb, wie ein NDR Reporter berichtete. Viele Autofahrer mit Neubrandenburger (NB), Seenplatte- (MSE) oder vorpommerschen Kennzeichen (VG ) standen am Sonnabend in Lubieszyn und warteten, dass sie an eine der Zapfsäulen kommen. Thomas Brehmer aus Teetzleben bei Neubrandenburg hat hier ebenfalls sein Auto vollgetankt. Er hat rund 40 bis 45 Cent pro Liter Kraftstoff gespart. "Ich wollte unbedingt billig tanken, weil die Preise einfach zu doll gestiegen sind und ich nicht einverstanden bin, wie es in Deutschland läuft." Wenn man keinen allzu langen Anfahrtsweg habe, solle man in Polen tanken, empfiehlt Brehmer.

"Alles möglich heutzutage"

Im Durchschnitt kostet in Polen Diesel etwa 1,60 Euro pro Liter und Benzin 1,40 Euro pro Liter. Silvana und Torsten Schmidt sind sogar aus Dierhagen bei Rostock mit ihrem größeren Auto gut 200 Kilometer zum Tanken nach Lubieszyn gefahren. Nach dem Bezahlen wird erstmal gerechnet. In Polen gilt zudem ein reduzierter Mehrwertsteuersatz. Das rechne sich, meinen die Schmidts. "Alles möglich heutzutage." Rund 50 Euro hätten sie so gespart, sagen sie. Nach dem Tanken wollen sie noch auf einem Markt einkaufen.

"Wir fahren einmal im Monat tanken"

Genauso hat es dieses Ehepaar aus Torgelow vor: "Ja, wir fahren einmal im Monat tanken", sagt die Frau. Auch sie verbinden den Tank-Abstecher nach Polen mit weiteren Einkäufen sowie einem Friseurbesuch. Das Fazit: Nach dem Ende des Tankrabatts lohnt sich zumindest für Menschen aus dem Bereich Mecklenburgische Seenplatte, dem südlichen Vorpommern und der Uckermark wieder der Ausflug zum Tanken nach Polen. Aber auch Friseurbesuch, Zigaretten und Lebensmittel sind jenseits der Grenze preiswerter.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 03.09.2022 | 13:00 Uhr

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