Gedenken an Gorbatschow in MV: "Hätte Einheit ohne ihn nicht gegeben"
Nach dem Tod des ehemaligen sowjetischen Staatschefs Michail Gorbatschow haben auch Politikerinnen und Politiker aus Mecklenburg-Vorpommern dessen Verdienste gewürdigt. Gorbatschow ist im Alter von 91 Jahren gestorben.
"Ohne Gorbatschow hätte es die Deutsche Einheit nicht gegeben", sagte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) in Gedenken an Gorbatschow. "Er hatte mit seinen Reformen großen Anteil daran, dass es im Herbst 1989 zur Friedlichen Revolution kam", so Schwesig weiter. Er sei ein großer und mutiger Staatsmann gewesen, der die Welt besser gemacht habe.
Deutsche verdanken Gorbatschow "unendlich viel"
Auch der Chef der CDU in Mecklenburg-Vorpommern, Franz-Robert Liskow, würdigte Gorbatschows Anteil am Mauerfall: "Wir Deutschen haben Michail Gorbatschow unendlich viel zu verdanken." Das unblutige Ende des Kalten Krieges gehöre zum größten Glück der Menschheitsgeschichte. 2018 hatte das Land Gorbatschow mit der Medaille für besondere Verdienste um das Land Mecklenburg-Vorpommern im vereinten Europa und der Welt ausgezeichnet. Auch auf bundespolitischer Ebene gab es zahlreiche Reaktionen auf den Tod von Gorbatschow. "Ich verneige mich vor einem großen Staatsmann“, schrieb beispielsweise Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) in einem Kondolenzschreiben.
Neubrandenburg erinnert an Gorbatschows Besuch 1998
Der Friedensnobelpreisträger war im Jahr 1998 zu Besuch in Neubrandenburg. Der Vorsitzende des dortigen Dreikönigsverein, Rainer Prachtl, hat Gorbatschow damals getroffen. Die Begegnung habe ihn auch ethisch sehr geprägt, sagte Prachtl bei NDR MV Live. Gorbatschow habe damals schon eindrücklich gesagt, dass es eine bessere Zusammenarbeit mit weniger entwickelten Ländern geben müsse und gezeigt, wie wichtig Demokratie und Menschlichkeit sind. Der Staatsmann soll in Moskau auf dem Neujungfrauenfriedhof für Prominente beerdigt werden - neben seiner Frau Raissa.