Das Logo der Ostseepipeline Nord Stream 2 ist am Eingang der Gasempfangsstation auf einem Schild zu sehen. © Daniel Reinhardt
Das Logo der Ostseepipeline Nord Stream 2 ist am Eingang der Gasempfangsstation auf einem Schild zu sehen. © Daniel Reinhardt
Das Logo der Ostseepipeline Nord Stream 2 ist am Eingang der Gasempfangsstation auf einem Schild zu sehen. © Daniel Reinhardt
AUDIO: Erste Kleingläubiger erhalten Geld von Nord Stream 2 AG (1 Min)

Erste Kleingläubiger erhalten Geld von Nord Stream 2 AG

Stand: 05.05.2025 11:59 Uhr

Rund 150 Unternehmen, davon 40 aus Mecklenburg-Vorpommern, warten seit Jahren auf insgesamt 25 Millionen Euro für ihre erbrachten Leistungen beim Bau der Ostsee-Pipeline. Nun gibt es offenbar Bewegung im Konkursverfahren.

Es gibt offenbar Bewegung im Konkursverfahren der Nord Stream 2 AG. Erste Kleingläubiger haben NDR Informationen zufolge ihr gefordertes Geld vom Sachwalter des konkursbedrohten Unternehmens erhalten. Bei den Kleingläubigern handelt es sich um rund 150 Bauunternehmen und Dienstleister, die am Bau der Nord Stream 2-Pipeline mitgewirkt haben und deren Leistungen nicht bezahlt wurden. Darunter sind rund 40 Unternehmen aus Mecklenburg-Vorpommern. Ein Kleingläubiger berichtete, dass er am Montagmorgen sein seit 2022 gefordertes Geld erhalten hat - überwiesen von der Transliq AG, die als Sachwalter vom schweizerischen Konkursgericht eingesetzt wurde.

Kleingläubiger warten auf insgesamt 25 Millionen Euro

Andere warten aber noch immer auf die Auszahlungen. Sie fordern Summen zwischen mehreren zehntausend und hunderttausend Euro. Insgesamt geht es um rund 25 Millionen Euro. Die Auszahlung der Kleingläubiger ist Voraussetzung dafür, dass ein Vergleich mit den fünf großen westeuropäischen Energiekonzernen gelingen kann, die sich mit je einer Milliarde Euro am Bau der Pipeline beteiligt hatten - und dass ein Konkurs abgewendet werden kann. Die Frist dafür läuft am 9. Mai ab.

Gekündigtes Konto sorgte für Verzögerung

Zuvor galt eine Frist bis zum 9. März 2025. Diese hatte das zuständige Schweizer Gericht um zwei Monate erneut verlängert. Ein zentrales Problem ist die fehlende Bankverbindung für die Zahlungen. Die Sachwalterin der Nord Stream 2 AG wollte dafür ein Konto bei der Sparkasse Vorpommern nutzen. Auf dieses Konto hatte der Bund im Jahr 2023 knapp 70 Millionen Euro für den Kauf ungenutzter Pipeline-Röhren überwiesen. Die Sparkasse kündigte jedoch das Konto mit Verweis auf mögliche Sanktionen. Dagegen legte die Nord Stream 2 AG Berufung ein. Das Landgericht Stralsund entschied jedoch, dass die Sparkasse Vorpommern das Konto der Transliq AG ordnungsgemäß kündigen durfte.

Weitere Informationen
Das Logo der Ostseepipeline Nord Stream 2 ist am Eingang der Gasempfangsstation auf einem Schild zu sehen. © Daniel Reinhardt

Kleingläubiger der Nord Stream 2 AG müssen weiter warten

Die Auszahlung an 150 Kleingläubiger der Nord Stream 2 AG verzögert sich weiter. Ein Schweizer Gericht hat die Frist um zwei Monate verlängert. mehr

Ein Wegweiser steht vor der Erdgasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 2 im vorpommerschen Lubmin. © Jens Büttner/dpa

Kontostreit um Nord Stream 2: Gericht bestätigt Kündigung

Landgericht Stralsund bestätigt die Kündigung des Transliq-Kontos durch die Sparkasse Vorpommern - Kleingläubiger warten weiter. mehr

Ein Wegweiser steht vor der Erdgasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 2 im vorpommerschen Lubmin. © Jens Büttner/dpa

Nord Stream 2 legt Berufung gegen Konto-Urteil ein

Die Sparkasse Vorpommern hatte Konten des Unternehmens gekündigt. Laut dem Landgericht Stralsund war das rechtens. mehr

Das Bergamt Stralsund © picture alliance/dpa | Stefan Sauer

Nord Stream 2: Haben die Kontrolleure beide Augen zugedrückt?

Das Bergamt Stralsund genehmigte die Gas-Pipelines durch die Ostsee - und arbeitete dafür eng mit Nord Stream 2 zusammen. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 05.05.2025 | 14:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Landkreis Vorpommern-Rügen

Mehr Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern

Reem Alabali-Radovan (SPD) im Portrait bei einer Rede im Deutschen Bundestag © picture alliance / Flashpic | Jens Krick

Ministerin im Merz-Kabinett: Alabali-Radovan steigt weiter auf

Reem Alabali-Radovan (SPD) ist die erste Bundesministerin aus Mecklenburg-Vorpommern mit Migrationshintergrund. mehr

Die Applikation App WhatsApp ist auf dem Display eines Smartphones zu sehen. © picture alliance/dpa Foto: Silas Stein

Im Handy abonnieren: Die NDR MV Nachrichten bei Whatsapp

Im NDR MV Whatsapp-Kanal gibts die wichtigsten Themen für Mecklenburg-Vorpommern kompakt und schnell zusammengefasst. extern