Cyberangriffe auf Verwaltungen in MV: Ermittlungen laufen noch
Es war der Auftakt für eine Debatte um die digitale Sicherheit der Behörden im Land - vor einem Jahr hat ein Cyberangriff die Verwaltungen in Schwerin und Ludwigslust-Parchim monatelang lahmgelegt. Die Rostocker Staatsanwaltschaft ermittelt noch immer.
Unbekannte hatten sich mithilfe der Schadsoftware "DeepBlueMagic" digital Zugang verschafft und die Verwaltungsserver verschlüsselt. Die Verwaltungsmitarbeiter wurden so von ihren eigenen Daten ausgesperrt. Die Daten liegen auf Servern des kommunalen IT-Dienstleisters KSM. Anschließend wurde Lösegeld gefordert. Die Tätergruppe habe diese Masche weltweit - also eher ungezielt - eingesetzt, so ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Aktuell vergleichen die Ermittler mehrere Fälle und versuchen so mehr über die unbekannten Täter herauszufinden. Die Daten dazu auszuwerten könne aber Jahre dauern.
Verwaltungs-IT läuft mittlerweile wieder normal
In Schwerin und im Kreis Ludwigslust-Parchim läuft die Verwaltungs-IT nach einem Jahr wieder normal. Laut einem Schweriner Verwaltungssprecher musste jeder einzelne Rechner auf die Verschlüsselungs-Software überprüft werden. Der Vorfall hatte eine Debatte über digitiale Sicherheitslücken in Behörden in Mecklenburg-Vorpommern entfacht. Das betroffene IT-Unternehmen, das die Server für die Verwaltungen betreibt, hat bislang keine genaue Schadenshöhe genannt - außer, dass der Schaden im Millionenbereich liegt.