Hände halten drei Äpfel über einen Haufen weiterer Äpfel. © fotolia Foto: Ferrante Pietro

Apfelernte in MV beginnt in diesem Jahr früher als sonst

Stand: 11.08.2022 13:45 Uhr

Die Apfelbauern in Dodow ganz im Westen Mecklenburgs rechnen damit, dass die Ernte in diesem Jahr früher beginnen könnte als gewöhnlich. Grund dafür sind die hohen Temperaturen in den vergangenen Wochen.

Erste Probeernten hätten ergeben, dass die Mostäpfel bereits im August erntereif sein könnten. Das sagte Griseldis Dahlmann, lokale Leiterin des Saftherstellers WeserGold in Dodow. Für gewöhnlich wird erst im September mit der Ernte begonnen. Regelmäßig würden nun Zucker- und Stärkegehalt geprüft, um den optimalen Zeitpunkt für den Ernte-Start zu ermitteln.

Eindeutig zu wenig Niederschlag

Hitze und Trockenheit stellen die Apfel-Bauern dennoch vor Herausforderungen. Das größte Problem sei der fehlende Regen im Frühjahr, so Dahlmann: "Im März null Niederschlag, Dann April und Mai maximal 30 bis 40 Liter pro Quadratmeter. Im Juni waren es dann 20 Liter. Und das ist eindeutig zu wenig." Im Januar und Februar hatte es aber ausreichend geregnet. Ältere Bäume mit dickeren Stämmen waren so in der Lage, genug Wasser zu speichern, um die Dürreperiode zu überstehen. Anders bei den jüngeren Anlagen: "Da müssen wir schon zwischendurch beregnen oder im Extremfall mit dem Tankwagen fahren und die Bäume einzeln bewässern", so Dahlmann.

Äpfel können Sonnenbrand bekommen

Ein weiteres Problem: Die Äpfel können Sonnenbrand bekommen. "Das sind schon zum Teil sehr auffällige, zum Teil nekrotische Veränderungen - Flächen, die wirklich wie verbrannt aussehen", sagt Dahlmann. Wenn diese Stellen dann anfangen zu faulen, komme der Apfel nicht mehr für die Weiterverarbeitung infrage.

Fast 600.000 Apfelbäume werden in Dodow bewirtschaftet

In Dodow rechnet man mit einem Ertrag von 18.000 bis 20.000 Tonnen - und ist damit zufrieden. 2019 und im vergangenen Jahr hatte Frost in der Zeit der Apfelblüte für erhebliche Ertragseinbußen gesorgt. In und um Dodow werden seit über 50 Jahren Apfelbäume bewirtschaftet - heutzutage knapp 600.000 .Als Vorsitzende des Mecklenburger Obst- und Gemüse-Verbandes weiß Dahlmann aber, dass es gerade für kleinere Betriebe zunehmend eng wird. Nicht nur der Klimawandel macht die Produktion immer kostenintensiver: "Es sind ja nicht nur die Preise, die gestiegen sind in Energie, Düngemittel, Pflanzenschutz, der Mindestlohn. Viele Betriebe werden diese ganzen Punkte bewältigen müssen."

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | 11.08.2022 | 14:00 Uhr

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