Schwerin: Juri Kadnikow, Landesrabbiner des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern, sitzt im Plenarsaal des Landtags von Mecklenburg-Vorpommern bei der Feierstunde für die Opfer der nationalsozialistischen Pogrome gegen die Juden von 1938 neben Birgit Hesse, der Landtagspräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern. © dpa-Bildfunk Foto: Jens Büttner

9. November: Landtag erinnert an Pogrom, Revolution und Mauerfall

Stand: 09.11.2022 15:02 Uhr

Der Landtag Mecklenburg-Vorpommerns hat am Mittwochvormittag mit einer Gedenkstunde an Ereignisse erinnert, die historisch mit dem 9. November verbunden sind. Dazu gehören vor allem die Reichspogromnacht 1938 und der Fall der Mauer als Folge der Friedlichen Revolution 1989.

"Der 9. November ist ohne jeden Zweifel ein komplexer und vielschichtiger Erinnerungstag und ein ambivalenter Gedenktag, der die dunkelsten und strahlendsten Momente der deutschen Demokratiegeschichte des 20. Jahrhunderts auf sich vereint", sagte Landtagspräsidentin Birgit Hesse. Es sei ein unumstößlicher Fakt, dass sowohl die Erinnerung an die Pogrome von 1938 als auch die Erinnerung an die Friedliche Revolution und den Mauerfall wichtige Teile der Gedenkkultur sein müssten. Die Ereignisse würden zeigen, wie mächtig und stark, aber auch wie fragil und gefährdet die Demokratie sei.

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Schleswig-Holsteins Landtagspräsidentin zu Gast

Zu der Gedenkveranstaltung war auch die Landtagspräsidentin von Schleswig-Holstein, Kristina Herbst, eingeladen. Für Herbst sind beide Ereignisse bis heute miteinander verbunden. Sie müssten ein Ansporn sein, die 1989 erkämpfte Freiheit der Friedlichen Revolution auch in Zukunft zu verteidigen, sonst hätte man aus der Geschichte nichts gelernt.

Landesrabbiner: Mit Worten fechten, damit Waffen schweigen

Der Landesrabbiner Juri Kadnikow betonte in seiner Rede, dass es nicht auf Ankündigungen, sondern auf Taten ankomme. Streit gehöre zu einer offenen Demokratie, doch müsse dieser friedlich ausgetragen werden. "Unsere Gelehrten haben alle Gefechte mit Worten ausgetragen, damit die Kanonen schweigen", sagte er. In einem von SPD, CDU, Linke und Grünen und FDP gemeinsam getragenen Antrag bekennen sich die Parteien "zur historischen und politischen Verantwortung für die deutsche Geschichte im Nationalsozialismus". Redner der Fraktionen betonten, dass zu den Lehren gehöre, sich frühzeitig und entschieden Hass und Ausgrenzung entgegenzustellen. Aufklärungs- und Bildungsarbeit seien dabei wichtig.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 09.11.2022 | 13:00 Uhr

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