ARD Radiofeature

Landraub in Deutschland

Sonntag, 08. Mai 2022, 11:04 bis 12:00 Uhr, NDR Info

Ein Landwirt  hält ein Schild mit der Aufschrift „Allee des Landraubs“ in der Hand. © Phantastische Geschichten Foto: Martin Schutt
Der Landwirt Jochen Fritz hält am 08.09.2017 in Sömmerda (Thüringen) ein Schild mit der Aufschrift „Allee des Landraubs“ in der Hand. Thüringer Bauern haben am selben Tag 42 Obstbäume für eine „Allee des Landraubs“ gepflanzt. Sie protestieren damit gegen die ihrer Auffassung nach widerrechtliche Nutzung von Ackerland durch Investoren.
Doku über die Spekulation mit Boden

Wem gehören die Felder und Wiesen in Deutschland? Immer mehr Ackerflächen werden von Investoren aufgekauft, darunter Fondsgesellschaften, Möbelkonzerne und Reedereien.

Seit der Finanzkrise 2007 und durch die Niedrigzinspolitik sind Grund und Boden eine attraktive Wertanlage und damit zu einem lukrativen Spekulationsobjekt geworden. Die Folge: Die Bodenpreise steigen und viele Bauern können als Pächter oder Käufer nicht mehr zahlen. Gab es im Jahr 2000 noch fast 460.000 landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland, so waren es 2020 nur noch rund 260.000. Inzwischen sprechen Landwirtschaftspolitiker von einem „dramatischen Höfesterben“ und vom „Ausbluten der ländlichen Räume“.

„Wachse oder weiche, das will ich ändern“, sagt der grüne Landwirtschaftsminister Cem Özdemir. Im Koalitionsvertrag der Bunderegierung steht: „Unser Ziel ist eine nachhaltige, zukunftsfähige Landwirtschaft, in der die Bäuerinnen und Bauern ökonomisch tragfähig wirtschaften können und die Umwelt, Tieren und Klima gerecht wird. Wir stärken regionale Wertschöpfungsketten und tragen zum Erhalt ländlicher Strukturen bei.“

Aber wie soll das gehen, angesichts der Bodenpreisentwicklung? 

Die Sendung und weitere Ausgaben des ARD radiofeature hören Sie in der ARD Audiothek.

Lydia Jakobi und Tobias Barth. © ARD
Lydia Jakobi und Tobias Barth.

Lydia Jakobi ist Radiojournalistin und Moderatorin. Sie studierte Geschichte und Journalistik in Leipzig. Jakobi moderiert bei MDR KULTUR und ist als Beitrags- und Feature-Autorin auch für den Deutschlandfunk tätig. Für MDR AKTUELL produziert sie den gesellschaftskritischen Podcast "Das große Ganze".

Tobias Barth arbeitete nach dem Abitur als Industriekletterer und in Umweltprojekten, lernte Tischler und studierte Medienwissenschaft, Germanistik und Theaterwissenschaft in Leipzig und Basel. Seit 1997 publizistische Tätigkeit überwiegend für die ARD als Autor, Feature-Redakteur und Regisseur.  

Regie: Nikolai von Koslowski.
Produktion: MDR 2022.
Redaktion: Christiane Glas.

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