Umweltverbände kritisieren vorübergehende Lösung für Elbschlick
Für dieses Jahr hat Hamburg eine vorübergehende Lösung für sein Schlickproblem gefunden. Das hat Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) zusammen mit seinen Amtskollegen aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen in der "Cuxhavener Erklärung" festgehalten.
"In diesem Jahr werden wir keinen Schlick nach Scharhörn verbringen müssen", versicherte Kerstan. 600.000 Tonnen Baggergut aus dem Bereich des Hamburger Hafens können nach Absprache mit dem Bund im Bereich Neuer Lüchtergrund - in der Elbmündung vor Cuxhaven - verklappt werden. Das sei aber auf keinen Fall eine Dauerlösung, betonte der Senator.
Norddeutsche Länder machen Druck beim Bund
Zusammen mit dem schleswig-holsteinischen Umweltminister Tobias Goldschmidt und dem niedersächsischen Umweltminister Christian Meyer (beide Grüne) forderte Kerstan den Bund auf, möglichst schnell eine Verbringstelle außerhalb der Ausschließlichen Wirtschaftszone zu genehmigen.
Umweltverbände: So kann es nicht weitergehen
Die Umweltverbände BUND, NABU und WWF - zusammengeschlossen im Aktionsbündnis "Lebendige Tiedeelbe" - zeigten sich erleichtert, dass Scharhörn erstmal unberührt vom Schlick bleibt. Die Verbände sehen das eigentliche Problem aber woanders: Die Baggermengen müssten weniger werden und die letzte Elbvertiefung müsste zurückgenommen werden, fordern sie. Es könne nicht so weitergehen, "dass von Jahr zu Jahr zwischen den drei Bundesländern um Verklappungsmengen gerungen und verhandelt wird, um kurzfristige Entlastungen zu verkünden."