Ein Bagger holt bei Arbeiten zur Elbvertiefung Schlick aus einem Hafenbecken © picture alliance/dpa Foto: Axel Heimken
Ein Bagger holt bei Arbeiten zur Elbvertiefung Schlick aus einem Hafenbecken © picture alliance/dpa Foto: Axel Heimken
Ein Bagger holt bei Arbeiten zur Elbvertiefung Schlick aus einem Hafenbecken © picture alliance/dpa Foto: Axel Heimken
AUDIO: Kritik an Zwischenlösung zur Schlickverklappung (1 Min)

Umweltverbände kritisieren vorübergehende Lösung für Elbschlick

Stand: 17.10.2023 06:00 Uhr

Für dieses Jahr hat Hamburg eine vorübergehende Lösung für sein Schlickproblem gefunden. Das hat Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) zusammen mit seinen Amtskollegen aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen in der "Cuxhavener Erklärung" festgehalten.

"In diesem Jahr werden wir keinen Schlick nach Scharhörn verbringen müssen", versicherte Kerstan. 600.000 Tonnen Baggergut aus dem Bereich des Hamburger Hafens können nach Absprache mit dem Bund im Bereich Neuer Lüchtergrund - in der Elbmündung vor Cuxhaven - verklappt werden. Das sei aber auf keinen Fall eine Dauerlösung, betonte der Senator.

Norddeutsche Länder machen Druck beim Bund

Eine Karte zeigt den Bereich Neuer Lüchtergrund in der Elbmündung vor Cuxhaven, wo Hamburg Schlick verklappen will. © Screenshot
Die Karte zeigt den Bereich Neuer Lüchtergrund in der Elbmündung vor Cuxhaven.

Zusammen mit dem schleswig-holsteinischen Umweltminister Tobias Goldschmidt und dem niedersächsischen Umweltminister Christian Meyer (beide Grüne) forderte Kerstan den Bund auf, möglichst schnell eine Verbringstelle außerhalb der Ausschließlichen Wirtschaftszone zu genehmigen.

Umweltverbände: So kann es nicht weitergehen

Die Umweltverbände BUND, NABU und WWF - zusammengeschlossen im Aktionsbündnis "Lebendige Tiedeelbe" - zeigten sich erleichtert, dass Scharhörn erstmal unberührt vom Schlick bleibt. Die Verbände sehen das eigentliche Problem aber woanders: Die Baggermengen müssten weniger werden und die letzte Elbvertiefung müsste zurückgenommen werden, fordern sie. Es könne nicht so weitergehen, "dass von Jahr zu Jahr zwischen den drei Bundesländern um Verklappungsmengen gerungen und verhandelt wird, um kurzfristige Entlastungen zu verkünden."

Weitere Informationen
Die "CMA CGM Christoph Colomb" läuft in den Hafen in Hamburg ein. © dpa - Bildfunk Foto: Maurizio Gambarini

Elbvertiefung laut Umweltverbänden nur wenig genutzt

Die Verbände kritisieren, dass bis Juni nur ein kleiner Teil der Containerschiffe den zusätzlichen Elb-Tiefgang benötigt hat. (01.10.2023) mehr

Im Kampf gegen den Elbschlick ist das Baggerschiff "Amazone" im Hamburger Hafen im Einsatz.
Mediennummer PA: 398944240 © picture alliance

Schlickverklappung in der Nordsee: Hamburg macht Druck beim Bund

Hamburg hatte mit Nachbarländern und Bund vereinbart, dass wieder Schlick verklappt werden kann. Der Antrag ist aber noch immer nicht durch. (28.07.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 17.10.2023 | 06:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Einsatzkräfte der Polizei verlassen das Grand Elysée-Hotel der Familie Block. Im Zusammenhang mit dem Sorgerechtsstreit in der Hamburger Unternehmerfamilie Block hat die Polizei am Donnerstag einen Durchsuchungsbeschluss am Hotel Grand Elysée vollstreckt. © picture alliance/dpa | Ulrich Perrey Foto: Ulrich Perrey

Sorgerechtsstreit: Nun wird auch gegen Eugen Block ermittelt

Das Hamburger Hotel Grand Elysée ist am Donnerstag erneut durchsucht worden. Hintergrund ist der Sorgerechtsstreit in der Unternehmerfamilie. mehr