Überfall auf 83-Jährige: Prozess gegen falschen Paketboten
Zwei Männer haben sich im Juli 2020 als Paketboten ausgegeben und eine 83-Jährige in ihrer Harburger Wohnung überfallen. Einer der beiden mutmaßlichen Täter muss sich seit Mittwoch vor dem Hamburger Landgericht verantworten.
Vollkommen ahnungslos öffnete die alte Dame im Sommer die Tür. Da sie ein Paket erwartete, ließ sie die beiden Männer mit dem Karton in der Hand in ihre Wohnung in der Denickestraße. Kaum waren sie drin, begann das Martyrium. Die Täter drängten die 83-Jährige ins Schlafzimmer, fesselten und knebelten sie, sprühten ihr Reizgas ins Gesicht, rissen ihr eine Kette vom Hals und durchsuchten die Wohnung, bis sie im Wäscheschrank rund 1.000 Euro Bargeld fanden. Dann flüchteten sie.
Angeklagter schweigt noch
Einer der beiden ist bis heute unbekannt. Die Staatsanwältin ist sich aber sicher, dass zumindest der zweite Täter erwischt wurde. Sie hat einen 27-jährigen Mann wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Beim Prozessauftakt am Mittwoch äußerte sich der Angeklagte noch nicht zu den Vorwürfen. Er will aber in der kommenden Woche aussagen. Zurzeit sitzt er in Untersuchungshaft.
