Ein Schiff, das Flüssiggas (LNG) geladen hat, liegt an einem Terminal. © picture alliance / AA Foto: Burak Milli

Schwimmendes LNG-Terminal im Hamburger Hafen rückt näher

Stand: 20.05.2022 11:12 Uhr

Hamburg könnte schon bald Standort für ein schwimmendes Terminal für Flüssiggas werden. Der Bundestag hat am Donnerstag ein Gesetz beschlossen, das die Genehmigungen dafür vereinfachen soll.

Kein russisches Gas mehr aus Pipelines - stattdessen Flüssiggastanker, die den Rohstoff für das deutsche Gasnetz bringen: Das will die Bundesregierung möglichst innerhalb weniger Monate umsetzen. Dazu notwendig ist eine schwimmende Fabrik, die das kalte flüssige Gas wieder auftaut. "Wir wollen das", sagte ein Sprecher der Hamburger Umweltbehörde.

Moorburg gut angebunden

Für den Standort Hamburg spricht, dass Moorburg gut ans Pipeline-Netzwerk angebunden ist, heißt es aus der Wirtschaftsbehörde. Die nächste Gasleitung liegt dort nur wenige Hundert Meter von der Kaikante entfernt. Noch nicht abschließend geprüft ist, welche Sicherheitsvorkehrungen gelten, wenn Tankschiffe durch den Hafen fahren - etwa, ob dann zeitweise die Elbe gesperrt werden muss. Offen ist auch, ob die schwimmende Plattform durch die Kattwykbrücken passt. Möglicherweise müssen die Fahrbahnen abgebaut werden, um das Schiff nach Moorburg zu bringen.

Widerstand von Umweltverbänden

Widerstand gegen die Pläne für schwimmende LNG-Plattformen - LNG ist die Abkürzung für Liquefied Natural Gas, die englische Bezeichnung für Flüssiggas - kommt von den Umweltverbänden. NABU, BUND und WWF wollen gegen vereinfachte Genehmigungen juristisch vorgehen.

FDP mahnt Senat zur Eile

Der FDP-Bundestagsabgeordnete und Hamburger Parteichef Michael Kruse mahnte den rot-grünen Senat dagegen zur Eile. "Von den vier Standorten für schwimmende Terminals sind drei schon fest oder so gut wie fest - der Senat muss sich also beeilen, wenn er bei dem vierten schwimmenden Terminal zum Zuge kommen möchte."

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Am zukünftigen Anleger für das FSRU (floating Storage and Regasification Units) für den Flüssiggasimport nach Deutschland in Wilhelmshaven findet der erste Rammschlag statt. © dpa-Bildfunk Foto: Sina Schuldt/dpa

Schnellerer Bau von LNG-Terminals: Auch Bundesrat stimmt zu

Zuvor hatte bereits der Bundestag dem Gesetz zugestimmt. LNG-Terminals können dadurch schneller genehmigt werden. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 20.05.2022 | 08:00 Uhr

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