Schwimmendes LNG-Terminal im Hamburger Hafen rückt näher
Hamburg könnte schon bald Standort für ein schwimmendes Terminal für Flüssiggas werden. Der Bundestag hat am Donnerstag ein Gesetz beschlossen, das die Genehmigungen dafür vereinfachen soll.
Kein russisches Gas mehr aus Pipelines - stattdessen Flüssiggastanker, die den Rohstoff für das deutsche Gasnetz bringen: Das will die Bundesregierung möglichst innerhalb weniger Monate umsetzen. Dazu notwendig ist eine schwimmende Fabrik, die das kalte flüssige Gas wieder auftaut. "Wir wollen das", sagte ein Sprecher der Hamburger Umweltbehörde.
Moorburg gut angebunden
Für den Standort Hamburg spricht, dass Moorburg gut ans Pipeline-Netzwerk angebunden ist, heißt es aus der Wirtschaftsbehörde. Die nächste Gasleitung liegt dort nur wenige Hundert Meter von der Kaikante entfernt. Noch nicht abschließend geprüft ist, welche Sicherheitsvorkehrungen gelten, wenn Tankschiffe durch den Hafen fahren - etwa, ob dann zeitweise die Elbe gesperrt werden muss. Offen ist auch, ob die schwimmende Plattform durch die Kattwykbrücken passt. Möglicherweise müssen die Fahrbahnen abgebaut werden, um das Schiff nach Moorburg zu bringen.
Widerstand von Umweltverbänden
Widerstand gegen die Pläne für schwimmende LNG-Plattformen - LNG ist die Abkürzung für Liquefied Natural Gas, die englische Bezeichnung für Flüssiggas - kommt von den Umweltverbänden. NABU, BUND und WWF wollen gegen vereinfachte Genehmigungen juristisch vorgehen.
FDP mahnt Senat zur Eile
Der FDP-Bundestagsabgeordnete und Hamburger Parteichef Michael Kruse mahnte den rot-grünen Senat dagegen zur Eile. "Von den vier Standorten für schwimmende Terminals sind drei schon fest oder so gut wie fest - der Senat muss sich also beeilen, wenn er bei dem vierten schwimmenden Terminal zum Zuge kommen möchte."
