Hamburgs Linienbusse kommen immer langsamer voran

Stand: 03.04.2024 20:11 Uhr

Die sogenannte Busbeschleunigung in Hamburg wirkt offenbar kaum. Die durchschnittliche Geschwindigkeit der Linienbusse ist in den vergangenen 20 Jahren gesunken. Das geht aus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion hervor.

Mit gemütlichen 18,7 Kilometern pro Stunde zogen die Hochbahn-Busse im Schnitt im vergangenen Jahr ihre Bahn. Vor 20 Jahren waren es noch durchschnittlich 20,1 Kilometer pro Stunde. Seit zehn Jahren geht es nicht mehr voran. Beim zweiten Busunternehmen im Hamburger Verkehrsverbund (HVV), den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein (VHH) sank das Durchschnittstempo von 21,1 Kilometern pro Stunde auf 20,6. Und zwar im Laufe der vergangenen zwölf Jahre. Besonders betroffen sind die Fahrgäste des sogenannten Expressbusses X80 - der hat seit 2021 zwischen dem Bahnhof Bergedorf und U-Bahnhof Rödingsmarkt sein Tempo um knapp ein Drittel reduziert. Als Grund für die reduzierte Geschwindigkeit nennt der Senat die Ausweitung der Tempo-30-Zonen.

Thering: Busbeschleunigung ist gescheitert

Der CDU-Fraktionschef Dennis Thering meint: "Das Busbeschleunigungsprogramm von SPD und Grünen ist völlig gescheitert. Nicht nur Autos stehen im Stau, sondern auch Hamburgs Busse." Thering sieht dadurch auch Probleme für die Elektrobusse. Wenn die langsamer vorankommen, aber Strom für Heizung oder Klimaanlage verbrauchten, verringere das die Reichweite. Vor gut zehn Jahren hatte der damalige SPD-Senat unter Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) ein Programm zur Busbeschleunigung auf den Weg gebracht.

Elektrobus-Flotte wird ausgebaut

Die Zahl der Elektrobusse im Nahverkehr steigt unterdessen weiter. Mitte dieses Jahres wird die Hochbahn über insgesamt 199 Solo- und 61 Gelenkbusse mit Batterieantrieb verfügen. Jedes vierte Fahrzeug wird dann emissionsfrei sein. Die Gesamtflotte zählt rund 1.100 Busse, von denen zurzeit 242 einen Elektroantrieb haben. Bis 2030 sollen in Hamburg nur noch lokal emissionsfreie Busse fahren. Die Umstellung wird allerdings teurer als gedacht, weil die Förderung des Bundes im kommenden Jahr ausläuft. Ein E-Bus ist etwa doppelt so teuer wie ein Dieselbus. Bislang übernimmt der Bund 80 Prozent der Mehrkosten. Die VHH verfügte im März über 182 E-Busse, bis zum Jahresende sollen es 287 sein. Seit 2020 bestellen die Hochbahn und die VHH für Hamburg ausschließlich E-Busse.

Weitere Informationen
Das Menü der neuen HVV-App erscheint auf einem Smartphone. © NDR Foto: Fabian Möller

Bus und Bahn in Echtzeit: Hochbahn will ihre App verbessern

Fahrgäste der Hamburger Hochbahn sollen bald in der App sehen, wo sich ihr Bus gerade befindet oder ob ihre Bahn sich verspätet. (09.02.2024) mehr

Eine Hand hält eine Prepaid-Karte des HVV vor ein Lesegerät in einem Bus in Hamburg. © NDR Foto: Reinhard Postelt

HVV schafft Bargeldzahlung für Tickets im Bus ab

Ab kommendem Jahr kann man in den Bussen der Hochbahn keine Fahrscheine mehr kaufen. Stattdessen kann mit einer Prepaid-Karte bezahlt werden. (06.11.2023) mehr

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) übergibt in Hamburg einen Scheck zur Förderung eines digitalbasierten Mobilitätsangebots. © Hochbahn

Hamburg erhält 26 Millionen Euro für autonom fahrende Shuttle-Busse

Bundesverkehrsminister Wissing (FDP) hat am Montag einen symbolischen Scheck an die Hochbahn, Moia und den Bushersteller Holon überreicht. (23.10.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 03.04.2024 | 13:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Straßenverkehr

Öffentlicher Nahverkehr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Jean-Luc Dompe vom Hamburger SV bejubelt sein Tor zum 2:1 im Spiel beim Karlsruher SC © Witters

HSV siegt dank Dompé beim KSC - Wird Polzin zur Dauerlösung?

Die Hamburger feiern im ersten Spiel nach der Entlassung von Trainer Steffen Baumgart einen Erfolg. Die Maßnahmen von Interimscoach Polzin greifen. mehr