Hamburg: Wie kann man Ukraine-Geflüchteten mit Wohnraum helfen?
Viele Hamburgerinnen und Hamburger möchten Menschen aus der Ukraine in ihrer Not helfen und sie vorübergehend bei sich aufnehmen. Wir geben Tipps, was dabei zu beachten ist.
Wer kurzfristig in Hamburg ein Gästezimmer oder sogar eine Einliegerwohnung frei hat und sie für Menschen aus der Ukraine zur Verfügung stellen möchte, hat verschiedene Möglichkeiten, seinen Wohnraum anzubieten. Einen stets aktuellen Überblick gibt eine Seite mit Ukraine-Hilfsangeboten für Hamburg, die die Stadt zusammengestellt hat. Dort sind die wichtigsten Organisationen gelistet, die in Hamburg Hilfsgüter für die Ukraine sammeln und Wohnraum vermitteln.
Aktuell unterhalten folgende Organisationen in Hamburg Wohnraumbörsen:
- #Unterkunft Ukraine: Das Netzwerk verschiedener Organisationen bietet eine Wohnraumbörse online an.
- Norddeutsch-Ukrainsicher Hilfsstab: Auch hier können Schlafplätze online gemeldet werden.
- Arbeiter Samariter Bund (ASB): Dort gibt es ein Formular für die Vermittlung von freien Wohnraum
Bei den Angeboten kann man ein Formular ausfüllen, je nachdem, ob man jemanden aufnehmen will oder ob man eine private Unterkunft sucht. Dort muss man angeben, wie viele Personen man aufnehmen will und auch wie lange man die Geflüchteten beherbergen kann. Wichtig dabei ist, dass man einen eigenen Raum zur Verfügung stellen kann, es sollte also kein Durchgangszimmer sein, denn die Geflüchteten brauchen einen wirklichen Rückzugsort, in dem sie sich von den Strapazen der Flucht erholen können.
Versorgung der Ukraine-Geflüchteten
Die Geflüchteten lassen sich bei den Behörden registrieren und erhalten Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Sie haben dabei auch Anspruch auf medizinische Versorgung. Das bedeutet: Man muss sie nicht versorgen - aber wenn man enger mit den Geflüchteten in einer Wohnung zusammenlebt, dann kocht man entweder gemeinsam oder jeder für sich. Das sollte man sich auch vorher überlegen.
Bei längerer Dauer in Mietwohnungen Genehmigung einholen
Kurzfristig darf man Geflüchtete im Rahmen des Besuchsrechts aufnehmen, ohne die Vermietenden zu fragen, wenn die Wohnung groß genug ist und keine Überbelegung entsteht. Das sagt der Hamburger Verein "Mieter helfen Mietern". Wenn es aber um einen längeren Aufenthalt der Geflüchteten in der eigenen Wohnung geht, sollte man Bescheid sagen und die Erlaubnis für die Unterbringung der Geflüchteten in der Wohnung einholen. Nach ungefähr sechs Wochen sollte eine Untervermietung beantragt werden, um das Mietverhältnis nicht zu gefährden.
Weitere Tipps
Grundsätzlich sollte man sich vorher überlegen, wie lange man die Geflüchteten tatsächlich beherbergen kann und will - darüber sollte man gleich am Anfang offen mit den Geflüchteten sprechen und es vielleicht sogar schriftlich vereinbaren. Das raten Mitarbeitende von Organisationen, die schon lange Geflüchtete betreuen. Man sollte ihnen auch genügend Privatsphäre ermöglichen können und sich fragen, wie man sie weiter unterstützen kann und möchte. Und viele von ihnen sprechen kein Deutsch oder Englisch, die Verständigung könnte schwierig werden, auch darüber muss man sich im Klaren sein.
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