Hamburg: UKE eröffnet Neubau für Forschungstierhaltung

Stand: 20.01.2023 19:55 Uhr

Nach mehr als drei Jahren Bauzeit ist am Freitag ein neues Gebäude für die Forschungstierhaltung im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) eröffnet worden. Auch Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) kam zur Eröffnung.

Insgesamt 40.000 Tiere werden im UKE für Tierversuche gehalten - darunter unter anderem Mäuse, Schafe oder Kaninchen. Die großen Tiere wie Schweine und Schafe, aber auch die Kaninchen haben ihren Platz im Untergeschoss, die kleineren in den ersten drei Stockwerken. Im fünfgeschossigen Neubau können rund 12.000 Versuchstiere untergebracht werden. Der Hamburger Senat hatte Ende 2017 rund 31 Millionen Euro für das Projekt zur Verfügung gestellt.

72 Menschen arbeiten bei der Forschungstierhaltung

Weitere Tiere werden in anderen Gebäuden auf dem UKE-Gelände gehalten, erklärt Petra Kirsch, Leiterin der Forschungstierhaltung. Affen und Hunde sind nicht darunter. 72 Menschen arbeiten in ihrer Abteilung, mehr als die Hälfte davon sind Tierpflegerinnen und Tierpfleger.

Susanne Röhse © NDR Foto: Marco Peter
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Fegebank: "Tierversuche ein Dilemma"

Zur Eröffnung des Neubaus kam auch Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne): "Tierversuche sind für die Wissenschaft und für die Gesellschaft ein Dilemma. Auf der einen Seite steht die Hoffnung auf neue Therapien und Medikamente. Auf der anderen Seite der Schutz der Tiere. Ohne Studien an Tieren wäre die schnelle Entwicklung des Corona-Impfstoffs nicht möglich gewesen, auch Patienten mit Krebs und Aids hätten kaum Perspektiven."

UKE forscht nach Alternativen zur Tierforschung

Noch können Tierversuche in der Medizin nicht vollständig durch Alternativen ersetzt werden. Aber auch daran wird am UKE geforscht. Gerade erst wurde eine neue Tierschutzprofessur besetzt. Seit Anfang des Monats ist die Biomedizinerin Maike Frye im Amt. Ihre Aufgabe ist es, Ersatzmethoden zu Tierversuchen zu entwickeln, beispielsweise durch Computersimulationen und künstliches Zellgewebe. Grundsätzlich gilt bei Tierversuchen das Prinzip: Vermeiden, verringern und verbessern.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 20.01.2023 | 15:00 Uhr

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