Jana Kamischke vom HHLA-Betriebsrat. © NDR Foto: Screenshot
Jana Kamischke vom HHLA-Betriebsrat. © NDR Foto: Screenshot
Jana Kamischke vom HHLA-Betriebsrat. © NDR Foto: Screenshot
AUDIO: HHLA will Betriebsrätin kündigen (1 Min)

Hafenbetreiber HHLA will Betriebsrätin kündigen

Stand: 21.11.2023 16:08 Uhr

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat versucht, einer der bekanntesten Kritikerinnen des geplanten Deals mit der Reederei MSC zu kündigen. Jana Kamischke ist stellvertretende Betriebsratsvorsitzende bei dem Hafenbetreiber und hatte sich in der Debatte um den Teilverkauf mehrfach öffentlich zu Wort gemeldet.

Ob bei Tarifverhandlungen oder ob beim Protest der HHLA-Beschäftigten gegen den geplanten Deal mit der Schweizer Reederei MSC: Jana Kamischke stand oft in der ersten Reihe bei Kundgebungen - und vor Kameras, um Interviews zu geben. Am vergangenen Freitag hat die HHLA-Spitze den Betriebsrat informiert, dass Kamischke fristlos entlassen werden soll. So steht es in einer Mitteilung des Betriebsrates, die NDR 90,3 vorliegt. Als Begründung habe die HHLA eine Vielzahl von Vorwürfen geliefert, die sich auf Meinungsäußerungen im privaten Bereich beziehen sollen. Und weiter heißt es in dem Betriebsratsschreiben: Der Versuch, aktiven Menschen den Mund zu verbieten und die Meinungsfreiheit einzuschränken sei nicht zu akzeptieren.

HHLA will sich nicht äußern

Der Betriebsrat hat nach eigenen Angaben seine Zustimmung zur Kündigung verweigert. Weder Jana Kamischke noch der Betriebsrat reagierten bislang auf Anfragen zu der Angelegenheit. Eine HHLA-Sprecherin erklärte, man äußere sich zu etwaigen individuellen arbeitsrechtlichen Maßnahmen grundsätzlich nicht.

Weitere Informationen
Blick auf den HHLA Containerterminal am Burchardkai im Hamburger Hafen. © IMAGO / Chris Emil Janßen Foto: Chris Emil Janßen

MSC kommt bei geplantem Einstieg beim Hafenbetreiber HHLA voran

Kurz vor Ende der ersten Angebotsfrist hatten die Schweizer Reederei MSC und die Stadt Hamburg zusammen gut 84 Prozent aller Aktien. (20.11.2023) mehr

Hunderte Beschäftigte der HHLA demonstrieren gegen den geplanten Teilverkauf des Hafenbetreibers an die Reederei MSC auf dem Hamburger Rathausmarkt. © NDR Foto: Kai Salander

Demonstration gegen geplanten Teilverkauf der HHLA an MSC

Beschäftigte des Hafenbetreibers und die Gewerkschaft ver.di protestieren auf dem Hamburger Rathausmarkt gegen den Einstieg der Schweizer Reederei. (11.11.2023) mehr

Arbeiter stehen vor dem Werkstor des Hafenbetreibers HHLA. © NDR Foto: Peter Kleffmann

Nach HHLA-Protesten: Betrieb am Burchardkai läuft wieder

Hafenmitarbeitende hatten aus Protest gegen den geplanten Teilverkauf an MSC die Arbeit niedergelegt. Die HHLA erteilte Abmahnungen. (09.11.2023) mehr

Nach einer Demonstration gegen den Verkauf von HHLA-Anteilen steht ein Schild mit der Aufschrift "Unser Hafen - Nicht Euer Casino" am Rathausmarkt. © picture alliance/dpa Foto: Bodo Marks

HHLA-Konzernbetriebsrat klar gegen Einstieg der Reederei MSC

Bei einem Einstieg von MSC bei der HHLA würden die Risiken die Chancen bei Weitem übersteigen. Es könnte weitere Protestaktionen geben. (03.11.2023) mehr

MSC-Chef Soren Toft steht vor einem Logo der Reederei. © Screenshot

MSC-Chef Toft reagiert auf Kritik an Hamburger HHLA-Deal

Im Interview mit NDR 90,3 und dem Hamburg Journal sichert Soren Toft zu, dass alle aktuell bestehenden Arbeitnehmerrechte erhalten bleiben. mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 21.11.2023 | 16:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Hamburger Hafen

Mehr Nachrichten aus Hamburg

An einer S-Bahn Station stehen mehrere Polizisten und Sanitäter um einen Mann, der auf dem Boden liegt. © TV-Newskontor

Harburg: Mann stürzt nach Schlägerei ins Gleisbett

Am S-Bahnhof Harburg ist ein Streit zwischen zwei Männern eskaliert. Ein 25-Jähriger stürzte dabei auf die Gleise und wurde lebensgefährlich verletzt. mehr