Demonstration gegen geplanten Teilverkauf der HHLA an MSC

Stand: 11.11.2023 15:35 Uhr

Erneut haben Beschäftigte der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und die Gewerkschaft ver.di gegen den geplanten Teilverkauf des Hafenbetreibers demonstriert. Mehrere Hundert Menschen versammelten sich zu einer Demo auf dem Rathausmarkt.

"Unser Hafen - Nicht Euer Casino" - unter diesem Motto demonstrierten Hafenbeschäftigte auch am Sonnabend wieder. Die Stimmung war aufgeheizt, es blieb aber friedlich. Andre Kretschmar von ver.di Hamburg sagte NDR 90,3, wichtiger als die Zahl der Demonstrierenden sei, dass man mit Hamburgerinnen und Hamburgern ins Gespräch komme. Deshalb seien auch Infostände aufgebaut worden. Nach ver.di-Angaben zogen rund 600 Menschen vor das Rathaus.

Teilverkauf an MSC wird abgelehnt

Ver.di Hamburg und die HHLA-Beschäftigten lehnen den geplanten Teilverkauf des Unternehmens an die Schweizer Reederei MSC ab. Anfang der Woche hatten Beschäftigte das Containerterminal Burchardkai für mehr als 24 Stunden lahmgelegt - als Reaktion darauf, dass HHLA-Vorstand und Aufsichtsrat die Übernahme positiv bewertet hatten.

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Jens Hansen, Vorstandsmitglied Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA). © picture alliance / dpa Foto: Christian Charisius

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MSC soll 49,9 Prozent der HHLA bekommen

Die Stadt Hamburg und die weltgrößte Container-Reederei MSC hatten im September angekündigt, dass das Schweizer Unternehmen bei der HHLA einsteigen soll. Derzeit hält die Stadt rund 69 Prozent an der HHLA. Diese soll künftig in einem Gemeinschaftsunternehmen geführt werden, wobei die Stadt 50,1 Prozent und MSC 49,9 Prozent der Anteile halten sollen.

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Arbeiter stehen vor dem Werkstor des Hafenbetreibers HHLA. © NDR Foto: Peter Kleffmann

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 11.11.2023 | 09:00 Uhr

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