Corona-Pandemie lässt Hamburger Grippewelle ausfallen
Eine Grippesaison gab es in diesem Jahr in Hamburg praktisch nicht. Laut Gesundheitsbehörde sind seit Oktober nur 19 Influenza-Fälle gezählt worden. Der Kampf gegen das Coronavirus hat Grippeviren deutlich ausgebremst.
Bereits im vergangenen Herbst waren deutlich weniger Influenza-Infektionen in Hamburg aufgetreten, als noch 2019 - jetzt ist der Corona-Effekt aber noch deutlicher. Nur sechs Grippefälle verzeichnen die Behörden in diesem Jahr bis Mitte März. Im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum mehr als 3.300. Elf Menschen sind in der Grippesaison 2019/2020 an Grippe in der Stadt gestorben - in der aktuellen Saison gab es einen Todesfall. Die Zahlen zeigen, wie stark sich Hygieneregeln, wie Händewaschen, Maskentragen und Abstandhalten auf die Infektionen auswirken.
Auch Zahl der Grippe-Krankschreibungen fällt
Nach den Jahreswechseln ab 2018 sei die Zahl der Grippe-Krankschreibungen auf bis zu rund 22.000 Fälle pro Woche angestiegen. In diesem Jahr hingegen liege ihre Zahl der Krankschreibungen wöchentlich zwischen 400 und 500 der Hamburger Barmer-Versicherten. Nicht nur die Zahl der Krankschreibungen wegen Grippe ist seit Jahresbeginn vergleichsweise gering, sagte Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hamburg. Gleiches gelte für Atemwegserkrankungen insgesamt.
Zahlen zeigen: Grippe-Viren nicht mit Corona zu vergleichen
Zudem ist ein Rückgang bei Krankheiten wie Mumps, Keuchhusten und Windpocken festzustellen– auch hier sind die Fallzahlen während der Corona-Pandemie und durch die Hygienemaßnahmen deutlich geringer ausgefallen. Es zeigt aber auch, wie wenig vergleichbar der Corona-Erreger mit Grippe-Viren ist. Während die Influenza durch einfache AHA-Regeln fast komplett ausgebremst wird, steigen die Corona-Infektionen ohne weitere Einschränkungen immer wieder sprunghaft an.
