Corona: Lockdown auch in Hamburg verlängert und verschärft
Angesichts weiterhin hoher Zahlen bei den Corona-Neuinfektionen wird der seit Mitte Dezember geltende Lockdown auch in Hamburg bis Ende Januar verlängert - aber auch teilweise verschärft.
Bund und Länder verständigten sich am Dienstag darauf, die derzeit geltenden Corona-Maßnahmen zu ergänzen: Private Treffen sollen nur noch mit einer einzelnen Person außerhalb des eigenen Hausstandes möglich sein, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) im Anschluss an die Konferenz mit den Länderchefs. "Es gibt keine Grundlage für Lockerungen. Im Gegenteil, wir müssen einige zusätzliche Maßnahmen ergreifen."
Bewegungsradius wird ab Inzidenz 200 eingeschränkt
Neu ist auch eine Bewegungseinschränkungen für Menschen in Hotspots: In Gebieten mit hohen Corona-Infektionszahlen wird der Bewegungsradius auf 15 Kilometer um den Wohnort beschränkt. Gelten soll dies für Bereiche mit einer Sieben-Tages-Inzidenz von über 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern. Hamburg ist davon bislang nicht betroffen, hier lag der Wert nach Rechnung der Gesundheitsbehörde am Dienstag bei 138,4. Rechtlich verbindlich sein soll dagegen der Wert des Robert Koch-Instituts, der am Dienstag in Hamburg 101,9 betrug. "Wir müssen jetzt ganz besonders vorsichtig sein", sagte Tschentscher, verwies aber auch darauf, dass die Zahlen nach den Feiertagen noch nicht wirklich aussagekräftig seien. "Die Lage ist unklar".
Es bleibt dabei: Keine Präsenzpflicht in den Schulen
Auch nach dem Bund-Länder-Treffen zeichnen sich keine generellen Schulöffnungen ab. Die Präsenzpflicht an den Schulen bleibe bis Ende Januar ausgesetzt, sagte Tschentscher. "Die Kinder sollen wann immer möglich zu Hause betreut werden." Mit dem Distanzunterricht solle das Infektionsgeschehen zurückgedrängt werden, damit "wir im Februar wieder in den unteren Jahrgängen, auch in den Grundschulen, zu Präsenzunterricht zurückkehren können."
Die Kultusminister der Bundesländer hatten am Montag einen Stufenplan beschlossen, über den jedes Bundesland selbst entscheiden kann und der in einer ersten Stufe eine Rückkehr der Schülerinnen und Schüler der Klassen eins bis sechs in die Schulen vorsieht. Bund und Länder vereinbarten vor dem Hintergrund der Einschränkungen an Schulen und Kitas außerdem, in diesem Jahr die Zahl der Kinderkrankentage für Eltern zu verdoppeln.
Details zum Kita-Betrieb wohl am Mittwoch
Der Kitabetrieb soll wie bisher unter Pandemie-Bedingungen weitergehen. Details dazu will die Sozialbehörde nach Rücksprache mit den Kita-Beschäftigten wahrscheinlich am Mittwoch bekannt geben.
Verschärft werden die Testpflichten für Reiserückkehrer aus ausländischen Risikogebieten. Sie müssen künftig zusätzlich bei der Einreise oder in den 48 Stunden davor einen Corona-Test machen. Ansonsten bleiben die bisherigen Test- und Quarantänevorgaben bestehen.
Bisherige Lockdown-Regeln gelten weiter
Der bisherige Lockdown, der seit dem 16. Dezember gilt und viele Geschäfte, aber auch die Schulen und Kitas betrifft, gilt also weiter. Gaststätten, Kultur- und Freizeiteinrichtungen mussten bereits mehrere Wochen vorher schließen. Ziel der Maßnahmen ist es, Kontakte zwischen Menschen und damit Ansteckungen mit dem Coronavirus zu vermeiden. Bund und Länder hatten den harten Lockdown zunächst bis zum 10. Januar beschlossen. Die ergänzenden Maßnahmen sollen nach Angaben der Sozialbehörde ab 11. Januar in Hamburg gelten.
