Welt der Musik
Sonntag, 23. Januar 2022, 18:00 bis
19:00 Uhr
Der 1797 geborene Franz Schubert hat bis zu seinem Tod im Jahr 1828 um die 1000 Werke geschaffen, konnte aber nur wenige seiner Kompositionen in öffentlichen Aufführungen erleben - hauptsächlich eine Reihe seiner Lieder. Dabei entstammen auch Sonaten, Sinfonien, Kammermusik, Orchesterwerke, geistliche Musik, Opern und Chorwerke seiner Feder.
Schumanns, Mendelssohns und Liszts Verdienst
Selbst die heutzutage längst berühmte große C-Dur-Sinfonie schlummerte unaufgeführt in Schuberts Nachlass. Robert Schumann bekam während eines Aufenthalts in Wien im Januar 1839 das Manuskript dieser Sinfonie zu sehen und sprach mit Schuberts Bruder Ferdinand darüber, das Werk nach Leipzig zu Felix Mendelssohn Bartholdy zu schicken, der es dann bereits am 31. März desselben Jahres im Gewandhaus zur Aufführung brachte. Das bedeutete einen ersten Durchbruch für den Sinfoniker Schubert. Einen wichtigen Beitrag für die Anerkennung und Verbreitung von Schuberts Werken leistete Franz Liszt - ab Ende der 1830er-Jahre im Zenit seiner Virtuosenlaufbahn stehend -, der einige Lieder und Tänze von Schubert für Klavier Solo bearbeitete und auch in seinen Konzerten spielte.
Späte Anerkennung
Bis in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts - und wenn man alle Werkgattungen berücksichtigt bis weit ins 20. Jahrhundert hinein - hat es gedauert, bis Schuberts Werke in ihrer herausragenden Bedeutung erkannt und gewürdigt wurden.
Lange Zeit haben törichte Bücher und Filme das Klischee von Schubert als Schöpfer lediglich "schöner Melodien" und als etwas hilflose "tragische Gestalt" aufrecht erhalten. Will man Schubert und seine Musik aber besser verstehen, muss man ganz andere Wege beschreiten.
Eine Sendung von Thomas Böttger.
