neue musik
Dienstag, 22. Juni 2021, 21:00 bis
22:00 Uhr

Neue Musik bei den Sommerfestivals? Ja, sagen die Macher, denn wenn Konzertprogramme nur noch die Ohrwürmer der Klassik präsentieren, reduzieren sie die Substanz der musikalischen Schätze aus der Vergangenheit. Neue Musik verbindet uns emotional mit der Gesellschaft, in der wir leben, und zeigt ihre spannende Vielfalt.
Schleswig-Holstein Musik Festival
Mithatcan Öcal erhält in diesem Jahr den mit 20.000 Euro dotierten Hindemith-Preis. Er wurde 1992 in Hatay, İskenderun in der Türkei geboren und ist Gründungsmitglied des Istanbuler Komponistenkollektivs (23. August, ACO Thormannhalle, Büdelsdorf).
Luciano Berios Werk "Rendering" nach Motiven von Franz Schubert steht auf dem Programm des SHMF Festivalorchesters. Die Leitung hat der lettische Dirigent Andris Poga. (10. August, Elbphilharmonie, Hamburg)
Hans Zenders Orchesterbearbeitung der "Winterreise" von Franz Schubert wird vom SHMF Festivalorchester unter der Leitung der taiwanesischen Dirigentin Lin Liao aufgeführt. Solist ist Julian Prégardien (17./18. Juli Carlshütte, Büdelsdorf).
Festspiele Mecklenburg-Vorpommern
Alexej Gerassimez begrüßt jeden Tag mit einem intensiven Klang aus der reichen Fülle seiner Schlagzeuginstrumente. In Konzerten schafft er Brücken zwischen diesen Klängen und dem Atem der Zuhörenden. Mit Klassikern der Literatur und eigenen Werken, wie Gerassimez "Piazonore" für Akkordeon, Vibraphone und Saxofonquartett (17./18. Juli, Fabrikhalle von Ostseestaal, Stralsund).
Elbphilharmonie
Alexej Gerasssimez und das Signum Saxophon Quartett (6. Juli, Elbphilharmonie, Hamburg). Das Ensemble Resonanz spielt Musik von Johannes Kalitzke zum Stummfilm "Orlac’s Hände" von 1924 (14. August, Elbphilharmonie, Hamburg).
Wir schauen natürlich auch, wo man international die Highlights der Neuen Musik sieht, die Festivalflair besitzen:
Salzburger Festspiele
"Still life- Zeit mit Feldman" heißt es in diesem Jahr. Dabei steht unter anderem die Oper "Neither" von Morton Feldman auf einen Text von Samuel Beckett dem Programm (13. August, Kollegienkirche, Salzburg). "Between Categories" und "For Samuel Beckett" mit dem Klangforum Wien und Emilio Pomàrico (4. August, Kollegienkirche, Salzburg). Markus Hinterhäuser, Intendant und Pianist, lässt es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen, als Pianist aktiv mitzuspielen. Er spielt Morton Feldmans "Crippled Symmetry" gemeinsam mit dem Flötisten Dietmar Wiesner (Ensemble Modern) und dem Schlagzeuger Martin Grubinger (5. August, Kollegienkirche, Salzburg).
Lucerne Festival
Das Unerwartete, Neue entwickelt sich zum Publikumsmagneten. Das liegt vor allem an der großen Energie der jungen Mitglieder des Festivalorchesters, der Lucerne Festival Academy, die sich von erfahrenen Musikerinnen und Musikern des Ensemble Intercontemporain oder des Ensemble Modern für die neue Musik begeistern lassen. Im Mittelpunkt stehen in diesem Jahr Werke von Rebecca Saunders, sie ist Composer-in-Residence, es gibt unter anderem ein neues Klavierkonzert für Nicolas Hodges (4. September, Kultur- und Kongresszentrum, Luzern) und ein Portraitkonzert mit Stars der Szene wie dem Arditti Quartet, Marco Blaauw, Lucas Fels und dem Trio Accanto.
Über hundert Komponierenden möchten in jedem Jahr am Komponistenworkshop von Wolfgang Rihm (Künstlerischer Leiter der Lucerne Festival Academy seit 2016) teilnehmen, acht werden zugelassen. Ihre Werke werden diskutiert und für eine Werkschau erarbeitet (27. August, Kultur- und Kongresszentrum, Luzern).
Und nicht zuletzt präsentieren wir im Radio Musik mit dem Feeling, das uns bewegt:
ARD Festivalsommer
Eine Zusammenstellung aus Werken der Wittener Tage für neue Kammermusik 2021, darunter Werke von Christian Winther Christensen und Zeynep Gedizlioğlu hören Sie am 20. Juli im ARD Radiofestival.
Ein Auftragswerk des NDR "Time Flies" von Mark-Anthony Turnage ist in der Deutschen Erstaufführung mit dem NDR Elbphilharmonie Orchester ist am 1. September zu hören. In einem Programm mit Samuel Barbers Cellokonzert und Werken von Leonard Bernstein. Das NDR Elbphilharmonie Orchester spielt unter der Leitung von Alan Gilbert.
Eine Sendung von Margarete Zander.
