Der deutsche Oscar-Kandidat
Der Filmregisseur Uli Edel befragt von Kirsten Martins
Uli Edel ist bekannt geworden mit Filmen wie "Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" oder "Letzte Ausfahrt Brooklyn". Schon bei diesen Projekten hat er mit Produzent Bernd Eichinger zusammengearbeitet. Für Edels jüngstes Filmprojekt "Der Baader Meinhof Komplex" war Eichinger der Inititator. Der Film basiert auf dem Buch des ehemaligen Spiegel Chefredakteurs Stefan Aust, das - unter demselben Titel gerade erschienen - die Entstehung der Rote-Armee-Fraktion (RAF) beschreibt. Die Geschichte beginnt mit den Studentenprotesten Ende der 60er-Jahre und endet mit der Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer 1977 auf dem Höhepunkt des Terrors im "Deutschen Herbst". Die NDR Koproduktion soll Deutschland im Wettbewerb um den Oscar der Kategorie "bester nicht englischsprachiger Film" vertreten.
Im Gespräch mit NDR Kultur erzählt Edel von der Entwicklung des Projektes und von seinem engen Verhältnis zu den außerparlamentarischen Bewegungen der 60er- bis 80er-Jahre. Außerdem berichtet er von seinen Recherchen zu Baader, Meinhof und Ensslin, zum Beispiel den ungewöhnlichen Privilegien, über die diese Gefangenen im Gefängnis in Stuttgart-Stammheim verfügten.
Edels Ziel ist, dass sein Film auch von der jüngeren Generation verstanden wird, die diese Zeit nicht miterlebt hat. Dabei ist er zuversichtlich, hatte er doch seine beiden erwachsenen Söhne als Adressaten im Hinterkopf.
