Unsere Geschichte

Als der Norden im Mondfieber war - Apollo 11

Samstag, 16. Juli 2022, 11:30 bis 12:15 Uhr

Die Nacht vom 20. auf den 21. Juli 1969 war der siebte Tag des zunehmenden Mondes. Der Himmel über Norddeutschland war leicht bewölkt, in einigen Gegenden war es etwas regnerisch. Aber die meisten Menschen interessierten sich in dieser Nacht nicht für das Wetter. Sie saßen gebannt vor dem Fernseher oder dem Radio und verfolgten das bis dahin größte technische Abenteuer der Menschheit: Um 3 Uhr, 56 Minuten und 20 Sekunden Mitteleuropäischer Zeit betrat der erste Mensch den Mond. Der US-Astronaut Neil Armstrong setzte seinen Fuß ins "Meer der Ruhe" und sprach die Worte, die in die Geschichte eingehen sollten: "Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit." Weltweit erlebten geschätzte 500 Millionen Menschen diesen Moment live mit.

Weitere Informationen
Apollo 11 Astronaut Edwin "Buzz" Aldrin steht neben der US-Flagge auf dem Mond. © picture-alliance/ dpa Foto: Nasa

Als die Amerikaner den Wettlauf zum Mond gewannen

Am 21. Juli 1969 betritt der erste Mensch den Mond - das Finale eines beispiellosen Wettlaufs zwischen Sowjets und den USA. mehr

Die Mondlandung: Eine Sternstunde des Fernsehens

Zuschauer verfolgen vor einem Schaufenster mit Fernsehgeräten des DEFAKA-Kaufhauses in Hannover die erste bemannte Mondlandung der US-Amerikaner. © NDR/dmfilm/Hausschildt Archiv
Wer keinen Fernseher hatte, sah die Mondlandung im Schaufenster - wie hier bei der Warenhauskette DeFaKa in Hannover.

Mit der Dokumentation "Unsere Geschichte: Als der Norden im Mondfieber war - Apollo 11" zeigt der NDR, wie diese Pioniertat der Ingenieure wochenlang auch die Menschen in Norddeutschland fesselte. Die Mondlandung im Sommer 1969 war eine Sternstunde des Fernsehens. Der Flug von Apollo 11 bescherte der ARD Einschaltquoten wie sonst nur beim Endspiel einer Fußball-WM. Günter Siefarth, dem Publikum durch die Sportschau bekannt, kommentierte als Experte neben Ernst von Khuon 25 Stunden lang live das Geschehen im Universum. Auch der Deutsche Fernsehfunk der DDR berichtete am Abend vor der Landung live von den Ereignissen, beendete sein Programm aber vor dem Betreten des Trabanten und strahlte nachts nur noch ein Testbild aus.

Ein Nacht, die unvergessen bleibt

Die Zeitzeugen im Film erzählen ihre Erinnerungen an jene Sommernacht. Sie holen ihre persönlichen und fotografischen Erinnerungen hervor. Sie wissen noch genau, wer oder was sie damals waren, wo sie sich aufgehalten und was sie gedacht oder gehofft haben. Zu Wort kommen unter anderem Astronauten, Lehrer, Landwirte, Hausfrauen, passionierte Sternekieker. Sie erzählen vom Knacken der Salzstangen auf den höhenverstellbaren Couchtischen, als Armstrong und Aldrin in schemenhaftem Schwarz-Weiß-TV-Bildern über den Mond sprangen. Sie berichten, wie sie Eltern geworden sind in jener Nacht. Und wie ein Lebenstraum für eine Vierjährige - sie ist heute Luft- und Raumfahrtingenieurin - begann.

Zeitreise ins Jahr 1969

Nur ein Stein erinnert an die Stelle, von der 1942 erstmals in der Menschheitsgeschichte eine Rakete in Weltraumhöhe geschossen wurde. Die Großrakete A4, später umbenannt in V2 - Vergeltungswaffe 2 - wurde ab 1944 von der Front in Richtung London und Paris gefeuert. © NDR/dmfilm/Christiane Schwarz
Nur ein Stein erinnert an die Stelle, von der 1942 erstmals in der Menschheitsgeschichte eine Rakete in Weltraumhöhe geschossen wurde.

Der Film zeigt auch, dass ohne norddeutsche Wissenschaftler und Techniker diese Reise zum Mond gar nicht möglich gewesen wäre. Die ersten Raketen-Tests hatten schon ab 1929 in Norddeutschland stattgefunden, unter anderem auf der Insel Wangerooge. Der weltweit erste Start einer Rakete in den Weltraum gelang im Oktober 1942 während des Zweiten Weltkriegs in der Heeresversuchsanstalt Peenemünde. Die Rakete gilt heute als Vorläufer aller militärischen und zivilen Trägerraketen.

Weitere Informationen
Der Deutsche Raketenexperte Arthur Rudolph hält ein Modell der Saturn V Rakete in den Händen. © https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Arthur_Rudolph.jpg

Der Raketen-Held, der in Hamburg strandete

Der deutsche Raketen-Ingenieur Arthur Rudolph ist einer der Väter der Mondlandung. Als ihn seine Nazi-Vergangenheit einholt, zieht er aus den USA nach Hamburg. Dort gerät er ins Visier der Justiz. mehr

Die Reise in das Norddeutschland des Jahres 1969 führt sowohl im Osten als auch im Westen auch in ein Land "hinterm Mond", das noch keine Kopierer, Faxgeräte und Homecomputer, geschweige denn Smartphones kannte.

Weitere Informationen
Der Astronaut Buzz Aldrin setzt ein Sonnenwindsegel auf die Mondoberfläche. © dpa picture alliance
15 Min

Die ersten Menschen auf dem Mond

21. Juli 1969: Die Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin betreten als erste Menschen den Mond. Für die Amerikaner ist es ein großer Triumph. 15 Min

Harrison H. Schmitt steht neben der amerikanischen Flagge auf dem Mond. © NASA
15 Min

Der - vorerst - letzte Mann auf dem Mond

Am 11. Dezember 1972 findet die letzte Mondlandung der Amerikaner statt. Mit Harrison Schmitt betrat ihn erstmals kein Militär-Pilot, sondern ein Geologe 15 Min

Redaktion
Marc Brasse
Redaktionsleiter/in
Dirk Neuhoff
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Autor/in
Christiane Schwarz
Regie
Christiane Schwarz
Autor/in
Hermann Pölking-Eiken
Regie
Hermann Pölking-Eiken

Schlagwörter zu diesem Artikel

Die 60er-Jahre

JETZT IM NDR FERNSEHEN

NDR Talk Show 01:00 bis 03:15 Uhr