Hamburger Hafenkonzert
Sonntag, 27. März 2022, 06:00 bis
08:00 Uhr, NDR 90,3

Er ist meist grau, wabert am Grund der Elbe, in Hafenbecken, aber auch im Wattenmeer: Schlick. Rund 100 Millionen Euro gibt Hamburg jedes Jahr aus, um ihn loszuwerden. Aber wohin damit? Und was sagen Hamburgs benachbarte Bundesländer dazu? Im Hamburger Hamfenkonzert bringen wir Sie diese Woche auf den neuesten Stand in der Schlick-Diskussion. Wir erzählen, wo die Probleme mit dem Schlick am größten sind, lassen Hafenbetreiber, Umweltschützer, Lotsen und einen der letzten verbliebenen Elbfischer zu Wort kommen - und wir sind an Bord eines Schlick-Baggers zu Gast.
Ein riesen Problem: Der Schlick in der Elbe

Die Mengen nehmen seit Jahren zu. "Vor einigen Jahrzehnten noch war das Wasser der Elbe so klar, dass man einen halben Meter tief schauen konnte", sagt Fischer Lothar Buckow aus Jork. Inzwischen aber ist die Sicht nicht einmal mehr zehn Zentimeter. "Fische meiden die Bereiche, wo die Elbe trüb ist", meint Buckow. Die Hafenwirtschaft bemängelt: Viel zu lange hat Hamburg das Problem vor sich her geschoben, hat Schlick aus dem Hafen nur ein paar Kilometer weiter stromabwärts bei der Elbinsel Neßsand verklappt. Die Folge: Innerhalb weniger Wochen ist der Schlick wieder im Hafen.
Dauerhafte Lösung in Sicht?
Wirtschaftsbehörde und Hafenverwaltung HPA hatten deshalb im vergangenen Jahr einen neuen Plan präsentiert: Schlick sollte nahe der Insel Scharhörn in der Elbmündung verklappt werde. Die Insel gehört zu Hamburg, liegt aber auch nahe am Nationalpark Wattenmeer. Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Umweltverbände lehnen diesen Plan strikt ab. Quasi in letzter Minute wurden nun doch noch ein Kompromiss gefunden: Schlick kommt erstmal nicht nach Scharhörn, sondern an eine Stelle, an der der Bund bereits Schlick verklappt, beim Neuen Lüchtergrund. Wie aber kann Hamburg sein Schlickproblem dauerhaft lösen? Was für Alternativen gibt es zum ständigen Schlickbaggern?
Moderation: Dietrich Lehmann
