Stand: 10.07.2012 18:00 Uhr

2004: Werder Bremen stürmt zur Meisterschaft

Werder-Trainer Thomas Schaaf und Manager Klaus Allofs feiern den Meistertitel 2004 © picture-alliance/ Pressefoto Ulmer
Die Väter des Erfolgs: Trainer Thomas Schaaf (l.) und Manager Klaus Allofs.

Beim vierten Meistertitel der Vereinsgeschichte begeistert Werder Bremen die gesamte Nation. Die Norddeutschen dominieren die Liga mit herrlichem Offensivfußball. Stürmer Ailton spielt die Saison seines Lebens.

Nie war Werder Bremen in Deutschland so beliebt wie in der Saison 2003/04. Die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf begeisterte Fans und neutrale Fußball-Feinschmecker mit berauschendem Offensivspiel und wurde am Ende hochverdient deutscher Meister. Dabei blieben die Grün-Weißen zwischenzeitlich 23 Partien in Folge ohne Niederlage, erzielten insgesamt 79 Tore und brachten den Titelgewinn bereits am 32. Spieltag mit einem 3:1 (3:0) bei Vizemeister Bayern München unter Dach und Fach. Obwohl die Werder-Profis zum Saisonabschluss noch herbe Pleiten gegen Leverkusen (2:6) und Rostock (1:3) kassierten, kamen sie am Ende mit sechs Punkten Vorsprung ins Ziel.

Wunderschöne Tore beim 3:1 gegen die Bayern

Johan Micoud im Trikot von Werder Bremen © picture-alliance
Weltklasse-Zehner im Werder-Trikot: Johan Micoud.

Unvergessen bleibt die Art und Weise, mit der die Bremer sich am 8. Mai im Münchner Olympiastadion die Schale schnappten. Beim 1:0 profitierte Torschütze Ivan Klasnic noch von einem schweren Patzer des FCB-Keepers Oliver Kahn (16.). Das 2:0 durch Johan Micoud per Heber (26.) und das 3:0 per Linksschuss von Ailton (35.) aber ließen die Herzen höher schlagen. Die Bayern kamen noch durch Roy Makaay zum Anschluss, waren aber über 90 Minuten die unterlegene Mannschaft und mussten am Ende artig zum Titel gratulieren. Die mitgereisten Werder-Fans hatten schon ab der 70. Minute mit dem Schunkeln angefangen.

Ailton wird Torschützenkönig

Bremer Meisterjubel 2004: Andreas Reinke (l.) und Ailton. © Witters Foto: Witters
Andreas Reinke (l.) und Ailton feiern die Meisterschaft.

Herz des Bremer Meisterteams war das Mittelfeld, in dem Micoud überragend die Fäden zog. Zudem hatte Werder im Sommer mit der Verpflichtung von Andreas Reinke sein Torwartproblem der Vorsaison gelöst und in Valerien Ismael einen Weltklasse-Innenverteidiger zum Schnäppchenpreis erstanden. Für den Franzosen flossen insgesamt nur etwas mehr als eine Million Euro an Racing Straßburg. Und dann beglückte Stürmer Ailton die Werder-Fans auch noch mit einer sensationellen Leistungs-Explosion. Bereits 1998 an die Weser gewechselt, hatte sich der Brasilianer von Saison zu Saison verbessert - um 2003/04 mit 28 Treffern Bundesliga-Torschützenkönig zu werden.

Werder krönt die Spielzeit mit dem Double   

Ihre perfekte Saison krönten die Bremer schließlich am 29. Mai mit dem Gewinn des DFB-Pokals. Damit gehört Werder zum exklusiven Club der Double-Gewinner: Außer den Grün-Weißen haben dies nur Bayern München, der 1. FC Köln und Borussia Dortmund erreicht.

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Sport aktuell | 10.07.2012 | 18:25 Uhr

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