THW Kiel will nach Halbfinal-Krimi auf Europas Thron
Im Finale des Final Four der Champions-League-Saison 2019/2020 spielt der THW Kiel heute Abend gegen den FC Barcelona. Die "Zebras" können zum vierten Mal nach 2007, 2010 und 2012 die Königsklasse gewinnen.
NDR 1 Welle Nord berichtet heute live in einer dreistündigen Sondersendung ab 20 Uhr über das Endspiel. Moderation Hannah Böhme spricht mit Reporter Daniel Neuhaus über die Chancen für den THW. Anpfiff ist um 20.30 Uhr. Geplant sind viele Live-Einblendungen nach Köln. Und nach Abpfiff gibt es die Stimmen zum Spiel. Im Interview blickt Kiels Geschäftsführer Viktor Szilagyi noch mal mal auf das verrückte Halbfinale zurück und spricht über die Chancen gegen Barcelona.
Unser Reporter in der Halle hat gestern Abend gesagt, er wird nach diesem Spiel und wegen der Aufregung zwei Jahre weniger leben. Wie ging es Ihnen damit?
Viktor Szilagyi: Es war schon aufregend. Und man hat einige Stunden gebraucht, um halbwegs wieder runterzukommen, weil es sehr intensiv war. Vor allem für die Mannschaft hauptsächlich im körperlichen und mentalen Bereich. Aber für jeden, der es mit dem THW gut gemeint und mitgefiebert hat, für den war das mindestens genauso aufregend.
Was haben Sie dann gemacht, weil sie nicht schlafen konnten?
Szilagyi: Einerseits gibt es natürlich noch sehr, sehr viel zu tun - ab dem Zeitpunkt mit dem Schlusspfiff. Natürlich ist da schon mal eine Riesenfreude, eine riesige Erleichterung. Aber dann geht eigentlich die Vorbereitung auf das Finale los. Das ist keine 24-Stunden später. Da müssen viele organisatorische Sachen abgesprochen werden. Die Spieler brauchen zum Beispiel Regeneration und Physiotherapie. Jeder hat so seine Aufgabe. Ich glaube, das war schon so gegen drei Uhr, wo man dann erst einmal wirklich so eine richtige Ruhe hat. Auch heute gibt es wieder durchgehend Termine. Das sind sehr intensive zweieinhalb Tage hier in Köln. Aber das lohnt sich.
Acht Minuten vor Endes Spiels stand es 24:28 aus Ihrer Sicht. Hatten Sie da gedanklich schon die Abreisetasche gepackt - oder glaubt man dann noch an irgendetwas?
Szilagyi: Nein, man glaubt natürlich daran. In den letzten Jahren hat man in Köln gesehen, dass die Spiele auf und ab gehen. Genauso wenig, wie ich mich absolut sicher gefühlt habe in der ersten Halbzeit - genauso wenig habe ich da schon aufgegeben, weil ich einfach einen Riesenglaube an die Mannschaft hatte, die Großes in diesem Spiel bis dahin schon geleistet hatte und dann sich dann noch mal richtig reingekämpft hat.
Das hat alles viel viel Kraft gekostet. Warum gewinnt der THW heute trotzdem das Finale gegen Barcelona?
Szilagyi: Das ist das letzte Spiel des Jahres, das ist ein Finale. Da geht es um den größten international Titel. Und wenn wir reinhauen - natürlich glaube ich zu 100 Prozent daran, dass wir auch heute Abend erfolgreich sein werden.
Das Interview führten Julian Krafftzig und Miriam Pede, NDR 1 Welle Nord.
