Erneute Pleite für HSV-Handballer - 27:30 bei Melsungen
Der Handball Sport Verein Hamburg hat auch sein zweites Saisonspiel in der Bundesliga verloren. Bei der MT Melsungen unterlag das Team von Coach Torsten Jansen mit 27:30 (12:13).
Dabei hatten die Hanseaten am Donnerstagabend in der Kasseler Rothenbach-Halle besser ins Spiel gefunden als die Hessen, die sichtbar noch mit den Nachwehen der empfindlichen 25:36-Pleite aus ihrer Auftaktpartie bei den Rhein-Neckar Löwen zu kämpfen hatten. Zudem musste die Melsunger Turngemeinde das Fehlen von Julius Kühn kompensieren, der sich im Duell mit den Mannheimern einen Knöchelbruch zugezogen hatte.
Während bei den Gastgebern zunächst wenig bis gar nichts klappte, waren die HSV-Handballer in der Anfangsphase sehr treffsicher und führten nach 13 Minuten mit 7:3.
Jansen-Team kann hohes Niveau nicht halten
Dieses hohe Niveau konnte die Jansen-Mannschaft jedoch nicht konservieren. Ab Mitte des ersten Durchgangs schlichen sich zu viele Unkonzentrierten ins Angriffsspiel ein. Und auch die Deckung arbeitete jetzt nicht mehr so konsequent wie zuvor. Weil die MT sich gleichermaßen steigerte, wie der HSVH abbaute, kippte die Partie. Zunächst glich Dimitri Ignatow zum 9:9 aus (22.), kurz darauf brachte Agustin Casado Marcelo die Hessen erstmals in Führung (24.).
Mit einem knappen Vorsprung (13:12) ging das Team von Roberto Garcia Parrondo auch in die Kabine. Bitter für die Hamburger, die es in ihrer starken Phase versäumt hatten, sich gegen den zu Beginn sehr verunsicherten Kontrahenten eine höhere Führung herauszuwerfen.
HSVH nach Pause mit Schwächephase
Nach Wiederbeginn standen die Gäste dann vorerst komplett neben sich. Binnen vier Minuten zog Melsungen auf 17:13 davon. Jansen nahm eine Auszeit, um den Rhythmus der Hessen zu stören und beruhigend auf seine Akteure einzureden. Es hatte nur bedingt Erfolg. Dem HSVH gelang es auch in der Folge nicht, wieder Stabilität in seine Deckung und Präzision in die Würfe zu bekommen.
Zudem war Torhüter Johannes Bitter - anders als Nebojsa Simic auf der Gegenseite - kein Faktor für die Norddeutschen. Der Routinier wurde folgerichtig Mitte des zweiten Durchgangs von Ivan Budalic abgelöst.
Hamburg schnuppert noch am Punktgewinn
Der Kroate agierte glücklicher als Bitter. Auch dank seiner Paraden und einer erheblichen Leistungssteigerung im Angriff witterten die Norddeutschen noch einmal Morgenluft. Als Casper Mortensen auf 26:27 verkürzte (55.), war plötzlich wieder alles möglich für den HSVH. Aber in Unterzahl - Azat Valiullin brummte eine Zeitstrafe ab - brachte Casado Marcelo die Hausherren postwendend wieder mit zwei Treffern in Front.
Nun wurde es dramatisch. Nachdem Mortensen per Siebenmeter zum 27:28 getroffen hatte (58.) und die MT ihren Angriff nicht mit einem Tor abschloss, hatten die Hanseaten Ballbesitz und damit die Chance, zu egalisieren. Doch sie wurde vergeben. Stattdessen war Ivan Martinovic auf der Gegenseite zum 29:27 erfolgreich (58.). Kurz darauf sorgte David Mandic für die endgültige Entscheidung.