Stand: 14.04.2009 18:25 Uhr

Ermittlungen gegen Schwenker und Serdarusic ausgeweitet

Die Kieler Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen gegen den ehemaligen Manager des deutschen Handball-Meisters THW Kiel, Uwe Schwenker, Ex-Trainer Noka Serdarusic und dessen Bekannten Nenad Volarevic ausgeweitet. Gegen sie wird nun auch wegen Betrugsverdachts ermittelt. "Es geht um die Siegprämie im Zusammenhang mit dem Champions-League-Finale 2007 gegen die SG Flensburg-Handewitt. Die Europäische Handball-Föderation hätte dieses Geld sicherlich nicht dem THW ausgezahlt, wenn sie von dem Verdacht der Manipulation gewusst hätte", sagte Oberstaatsanwalt Uwe Wick der NDR 1 Welle Nord. Bisher wurde gegen Schwenker wegen des Verdachts der Untreue und gegen Serdarusic wegen der Beihilfe dazu ermittelt. Die EHF hatte den ersten Champions-League-Titel des THW mit 160.000 Euro honoriert, die Flensburg im Fall nachgewiesener Manipulation einklagen will.

Gesellschafter Grote verweigert die Aussage

Zudem hatte die Staatsanwaltschaft die richterliche Vernehmung von THW-Gesellschafter Hubertus Grote beantragt, bei der es um widersprüchliche Aussagen im Zusammenhang mit einem Treffen während der Weltmeisterschaft in Zagreb ging. An dem Treffen nahmen neben Grote auch Schwenker und Jesper Nielsen, Sponsor der Rhein-Neckar Löwen, teil. Nielsen soll Schwenker und Grote bezichtigen, im Gespräch unter sechs Augen von Schiedsrichter-Bestechungen gesprochen zu haben. "Eine Aussage vor dem Amtsgericht hat mehr Gewicht als vor der Staatsanwaltschaft", begründete Wick die Vorgehensweise seiner Behörde. Grote verweigerte auf Anraten seines Anwalts jedoch die Aussage. Da er als Zeuge gehört werden sollte, hatte er allerdings nach Auffassung von Staatsanwalt und Richter kein Recht auf Aussageverweigerung. Gegen ihn wurde ein Ordnungsgeld verhängt, ersatzweise drei Tage Ordnungshaft, wogegen sein Rechtsbeistand sogleich Beschwerde einlegte. Über die Beschwerde muss das Landgericht als nächste Instanz befinden.

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Sport aktuell | 14.04.2009 | 18:25 Uhr

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