Wolfsburgs Torhüter Koen Casteels © IMAGO / Eibner
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AUDIO: Casteels vor Abschiedstournee: Ein Gesicht des VfL Wolfsburg geht (3 Min)

Wolfsburgs Konstanz in Person - Keeper Casteels auf Abschiedstour

Stand: 10.01.2024 10:21 Uhr

Torwart Koen Casteels steht vor dem letzten halben Jahr beim Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg. Nach Jahren des Aufs und Abs sucht der Belgier eine neue Herausforderung. Mit den "Wölfen" will er aber vorher noch Wiedergutmachung leisten.

von Florian Neuhauss und Thorsten Iffland

In seinem letzten Trainingslager mit den Niedersachsen im portugiesischen Almancil machte sich zumindest ein bisschen Wehmut breit. "Es ist klar, dass es das letzte Mal ist. Und ich bin für den Fußball heute schon eine extrem lange Zeit in Wolfsburg", sagte der 31 Jahre alte Torhüter dem NDR, fügte allerdings auch hinzu: "Ich sehe das aber eher als eine schöne Sache. Und ich werde versuchen, mich jedes Spiel über die Zeit zu freuen."

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Das Allerwichtigste sei allerdings "der Erfolg für Wolfsburg", betonte Casteels. Und um den stand es in dieser Saison bisher nicht so gut. Der VfL überwintert auf Rang zehn, mit nur 19 Punkten aus 16 Spielen. In den restlichen Spielen soll es deutlich besser laufen. Der Startschuss für die Abschiedstour fällt am Sonnabend (15.30 Uhr, im NDR Livecenter) beim 1. FSV Mainz 05.

Rückhalt Casteels weiß, was für ihn zu tun ist: "Ich muss nicht viel nachdenken oder etwas ändern, sondern das machen, was ich in der Vergangenheit auch gemacht habe."

Casteels kommt ohne Skandale aus

Denn Casteels ist die Konstanz in Person. Nach seinem Wechsel 2015 aus Hoffenheim nach Wolfsburg war er zunächst noch die Nummer zwei hinter Diego Benaglio. Seit 2017 ist er mittlerweile der unumstrittene Stammkeeper. Und egal, ob der VfL in die Relegation musste oder ob es in der Champions League zu bestehen galt - auf Casteels war immer Verlass.

"Koen hat den Verein auf seiner Position ein Stück weit geprägt." Marcel Schäfer

"Er hat immer konstant gute Leistungen gebracht. Das muss man ganz klar sagen. Und Koen hat immer seinen Mann gestanden", betonte sein ehemaliger Mitspieler und heutige VfL-Geschäftsführer Marcel Schäfer, der zu den einzigen drei Akteuren gehört, die noch mehr Spiele für die "Wölfe" in der Bundesliga absolviert haben.

Und Schäfer weiß zu berichten, dass es in all den Jahren keine Skandale, keine Anekdoten, kein über die Stränge schlagen von Casteels gegeben hat. "Da muss ich nicht lange überlegen. Das gab es nicht. Koen ist in dem Fall auch konstant - ruhig und zurückhaltend."

Pole Grabara soll in Casteels' Fußstapfen treten

Schäfer hat auch schon längst die Nachfolge des jahrelangen Stammtorhüters geregelt. Der Pole Kamil Grabara (1,95 m) vom FC Kopenhagen soll in die großen Fußstapfen des 1,97-Meter-Mannes Casteels treten. Rund 13,5 Millionen Euro sollen die Dienste des 25-Jährigen Schäfer wert gewesen sein. Zudem wurde gerade der auslaufende mit der verlässlichen Nummer zwei Pavao Pervan bis 2025 verlängert.

Als Nummer eins mit Belgien zur EM

Wie es mit Casteels weitergeht, steht noch nicht fest. "Ich bin offen für alles und schaue, was auf mich zukommt", erklärte der Belgier, der allerdings betont, (noch) nicht in seine Heimat zurückkehren und auch nicht zu einem anderen Bundesligisten wechseln zu wollen. Aber bevor er die möglichen Angebote nicht gesehen und nicht mit den Interessenten gesprochen hat, könne er alles Weitere nicht ausschließen.

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Dass es spätestens im Sommer einige Interessenten geben dürfte, ist sicher. Zumal Casteels wegen der Querelen um seinen Konkurrenten Thibaut Courtois von Real Madrid erstmals als Nummer eins der Belgier zu einem großen Turnier fährt - der EM in Deutschland. "Da freue ich mich extrem drauf."

Casteels wird Wolfsburg zu "100 Prozent" vermissen

Er hat also noch viel vor, bevor er das Trikot eines anderen Clubs anziehen wird. Der 31-Jährige weiß aber schon jetzt, dass er das vergleichsweise beschauliche Wolfsburg künftig vermissen wird. "Es ist ja nicht nur Fußball spielen. Man hat sich mit der Familie hier eingelebt und lange gewohnt", erklärte Casteels, dessen Sohn in der VfL-Zeit geboren wurde. Seine Tochter ging in Wolfsburg in die Kita und ist "groß" geworden. "Deswegen werden sicher Sachen dabei sein, die wir vermissen werden. 100 Prozent."

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Dieses Thema im Programm:

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