VfB Oldenburg: Der Drittliga-Aufstieg ist zum Greifen nah
Nach dem 2:0-Erfolg in Berlin reicht den Fußballern des VfB Oldenburg heute im Rückspiel gegen den BFC Dynamo sogar eine knappe Niederlage, um in die Dritte Liga aufzusteigen. Der Sportclub überträgt ab 14 Uhr live im TV und bei NDR.de.
Der Meister der Regionalliga Nord mobilisiert die Massen, die Euphorie ist groß. 12.000 Zuschauer werden im Marschwegstadion dabei sein, darunter etwa 1.300 Fans aus Berlin. Die volle Kapazität von 15.000 dürfen die Oldenburger nicht ausschöpfen, weil zwei Blöcke neben dem Gästebereich als Pufferbereich freibleiben. Die Polizei hat die Partie als Hochrisikospiel eingestuft und wird mit einem Großaufgebot vor Ort sein.
Nach dem Hinspiel spricht alles für die Niedersachsen, die bereits in der Meisterrunde der Regionalliga Nord ambitionierte Teams wie Werder Bremen II, Weiche Flensburg und den VfB Lübeck hinter sich ließen. "Der Aufstieg wäre für die Stadt und den Verein so wichtig. Das wäre ein großes Ding", sagte VfB-Spieler Robert Zietarski, der am vergangenen Sonnabend beim 2:0-Sieg in Berlin beide Tore für den VfB schoss. "Wir sind jetzt nah dran an unserem Ziel."
Appiah mahnt: "Spiel fängt wieder bei null an"
Routinier Marcel Appiah freut sich auf das ausverkaufte Stadion: "Über die Saison hinweg haben wir es geschafft, dass immer mehr Zuschauer gekommen sind. Es ist schön zu sehen, dass das hier eine Dynamik angenommen hat", sagte der 34-Jährige dem NDR.
"Am Sonnabend um 16 Uhr werde ich so oder so auf dem Rasen liegen. Aber ich hoffe, dass ich die Arme nach oben in die Luft strecken kann." VfB-Verteidiger Marcel Appiah
Appiah weiß, wie sich ein Aufstieg anfühlt. Dreimal - mit Bielefeld II in die Regionalliga, mit den Arminia-Profis in die Zweite Liga und mit Nijmegen in die niederländische Eredivisie - ist ihm das geglückt. Vor dem Rückspiel gegen den BFC Dynamo mahnte er: "Wir haben eine gute Ausgangssituation. Aber das Spiel fängt wieder bei null an und wir müssen alles geben, dass das Pendel wieder zu unseren Gunsten ausschlägt."
Kein Taktieren, sondern Leidenschaft
Damit das geschieht, geht bei den Oldenburgern alles seinen gewohnten Gang: "Wir machen keine neuen Experimente. Wir sind gut gefahren, wie wir bisher gefahren sind", erklärte Appiah. Für die genaue Marschroute sei der Trainer verantwortlich, aber: "Wer uns beobachtet hat, weiß, dass wir keine Mannschaft sind, die besonders taktiert. Jeder spielt mit Leidenschaft Fußball und haut sich für den anderen voll rein. Ich denke nicht, dass wir daran jetzt etwas ändern sollten."
Oldenburger Stadionfrage scheint geklärt
Noch hat sich der DFB nicht geäußert, es ist aber davon auszugehen, dass beide Clubs im Aufstiegsfall die Lizenz erhalten werden. Während es den Berlinern gelang, die vom DFB geforderte Bürgschaft in Höhe von 900.000 Euro fristgerecht zu hinterlegen, konnte der VfB die Suche nach einem drittligatauglichen Ausweichstadion nach eigenen Angaben erfolgreich abschließen.
Wo die Oldenburger die Flutlichtspiele in der kommenden Saison austragen würden, soll aber erst in der kommenden Woche bekanntgegeben werden. Im Gespräch waren die Stadien von Wilhelmshaven, Emden, Meppen, Osnabrück, Lotte und Braunschweig.