Schiedsrichter Sascha Stegemann zeigt Wolfsburgs Maxence Lacroix die Rote Karte © IMAGO/Steinbrenner

VfL Wolfsburg: Rotsünder Lacroix gesperrt - und weiter heiß begehrt

Stand: 03.04.2024 13:00 Uhr

Maxence Lacroix vom VfL Wolfsburg flog am Wochenende in Bremen bereits zum dritten Mal in dieser Bundesliga-Saison vom Platz. Das ändert allerdings nichts daran, dass die Transfer-Interessenten Schlange stehen.

"Pas encore - nicht schon wieder!" Als Sascha Stegemann auf Maxence Lacroix zulief, müsste der Wolfsburger Verteidiger eigentlich schon geahnt haben, was jetzt kommen sollte. Als der Schiedsrichter die Rote Karte in den Bremer Himmel reckte, war der Franzose trotzdem fassungslos. Fast flehentlich fasste der 23-Jährige den Unparteiischen an den Armen und redete auf ihn ein. Aber als dieser sich nicht von seiner vertretbaren Entscheidung auf Notbremse abbringen lassen wollte, ließ Lacroix seinem Frust freien Lauf. Er zerrte an seinem eigenen Trikot und schrie durchs Stadion - wahrscheinlich auch das eine oder andere "Merde".

Dass seine Mannschaft, die im Nordduell bei Werder Bremen (2:0) zuvor lange in Überzahl agiert hatte, trotz des Platzverweises nach schier endlosen Wochen mal wieder einen Sieg eingefahren hatte, dürfte ihn getröstet haben. Mit seinem Tor zum 1:0 hatte er sogar offensiv Anteil am Erfolg. Und wer weiß, ob dieser überhaupt zustandegekommen wäre, wenn er eben nicht noch Romano Schmid (auf dem Weg zum 1:1-Ausgleich) zu Fall gebracht hätte.

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Lacroix für zwei Spiele gesperrt

Aber unter dem Strich steht eben auch, dass die Wolfsburger erst einmal auf ihren Verteidiger verzichten müssen. Das DFB-Sportgericht sperrte Lacroix am Mittwoch für die kommenden beiden Spiele gegen Borussia Mönchengladbach am Sonntag (17.30 Uhr, im NDR Livecenter) und eine Woche später bei RB Leipzig.

Kuriose Erfolgs-Serie mit Platzverweisen

Es war bereits der dritte Platzverweis für den 1,90-Meter-Mann aus Villeneuve-Saint-Georges (insgesamt sechs in der Bundesliga). Schon im Hinspiel gegen Werder hatte er Gelb-Rot gesehen. Bei der Partie in Darmstadt war es direkt Rot - ebenfalls wegen einer Notbremse. Kurios: Aus diesen drei Partien holte Wolfsburg insgesamt sieben Punkte. Gerade einmal ein Zähler ist es sonst in dieser Saison im Schnitt.

Der 1:0-Erfolg in Darmstadt trotz Unterzahl markierte sogar den bis dato letzten Bundesliga-Sieg. Die folgende Negativserie mit elf Partien ohne dreifachen Punktgewinn kostete Coach Niko Kovac vor der jüngsten Länderspielpause den Job.

Lange Interessentenliste von Liverpool bis Real Madrid

Ein Schelm, der denkt, dass Lacroix vielleicht in Anbetracht dieser Statistik noch häufiger vom Platz fliegen sollte. Der Franzose bewies allerdings besonders in seiner Debütsaison in Wolfsburg 2020/2021, was für ein ausgezeichneter Verteidiger er ist. Dass die rund fünf Millionen Euro Ablöse, die die "Wölfe" damals an den FC Sochaux überwiesen, gut investiertes Geld sind, zeigte sich nicht zuletzt, als sich große europäische Clubs am Mittelland-Kanal nach dem jungen Profi erkundigten.

Die in verschiedenen Medien gehandelten Interessenten lesen sich dabei wie das Who-is-who des Spitzenfußballs: FC Liverpool, FC Arsenal, Paris St. Germain, Juventus Turin, SSC Neapel und Real Madrid.

Wechselt Lacroix im Sommer nach Mailand?

Neuerdings soll die AC Mailand die Fühler ausgestreckt haben. Laut "Corriere dello Sport" hat es bereits Verhandlungen über einen Transfer des 23-Jährigen geben, dessen Vertrag in Wolfsburg wohl 2025 ausläuft. Demnach war Milans Sportdirektor Antonio D'Ottavio sogar schon persönlich in Wolfsburg, weil Lacroix der Wunschkandidat von Coach Stefano Pioli sei.

Der Abgang des athletischen, schnellen und zweikampfstarken Lacroix wäre zweifellos ein großer Verlust für den VfL. Andererseits haben die "Wölfe" ja zuletzt eindrucksvoll gezeigt, dass sie auch gut ohne ihn zurechtkommen können.

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Dieses Thema im Programm:

Sportclub | 31.03.2024 | 22:50 Uhr

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