Wolfsburg - Werder: Kovac mit Respekt, Werner vor Debüt
Zum Saisonauftakt in der Fußball-Bundesliga hat der VfL Wolfsburg Rückkehrer Werder Bremen zu Gast. Der neue VfL-Coach Niko Kovac kennt die Liga, Werder-Trainer Ole Werner hingegen feiert sein Debüt in der höchsten Spielklasse.
"Ich bereite mich genauso auf das Spiel vor, wie ich es bei den anderen sonst auch getan habe", sagte Werner vor der Partie am heutigen Sonnabend (15.30 Uhr, im NDR Livecenter). "Und das sicherlich auch mit der gleichen Mischung aus Freude und Anspannung, die du eben vor einem ersten Spieltag hast - egal ob in der Zweiten oder in der Ersten Liga."
Es werde Unterschiede zwischen Bundesliga und Zweiter Liga geben, "die ich kennenlernen werde", so der 34-Jährige. Sein Wolfsburger Pendant Kovac wertete die fehlende Erstliga-Erfahrung des Werder-Coaches nicht als dessen Nachteil: "Ich nehme ihn als Kollegen wahr, der über den Tellerrand hinausschaut." Ohnehin sei Werder Bremen für ihn "kein typischer Aufsteiger", so Kovac: "Ich erwarte von den Bremern hohes Bundesliganiveau."
Kruse beim VfL vorerst nur auf der Bank
Der VfL-Coach geht daher vor dem Nordduell kein Risiko ein und setzt Max Kruse gegen dessen Ex-Club zunächst nur auf die Bank. "Max hatte erst eine Wadenverletzung und war dann krank. Er hat sicherlich noch etwas Nachholbedarf. Von daher wird das kein Start von Beginn an", sagte Kovac.
Wegen des grippalen Infekts hatte Kruse am vergangenen Wochenende bereits das DFB-Pokalspiel beim FC Carl Zeiss Jena (1:0) verpasst. In der Vorbereitung war Kovac voll des Lobes über seinen Offensivakteur: Kruse sei ein Spieler, der "trotz seiner 34 Jahre pro Saison immer 15 Tore schießen und noch mal fünf bis zehn auflegen kann. Immer! Die Qualität hat er, die haben nicht viele in der Bundesliga. Wenn er fit ist und körperlich alles herausholen kann, hat er Fähigkeiten wie ein Thomas Müller."
VfL offensiv mit großer Auswahl
Aber auch ein fitter Kruse hat beim VfL eine starke Konkurrenz - qualitativ wie quantitativ. Lukas Nmecha, Jonas Wind, Bartosz Bialek, Omar Marmoush, Luca Waldschmidt, Maximilian Philipp, Jakub Kaminski und Patrick Wimmer: Mindestens acht Profis bieten sich für vier Plätze in der Offensive an. Fünf von ihnen sind A-Nationalspieler, sechs von ihnen mindestens zehn Jahre jünger als der frühere Werder-Kapitän.
Werder setzt auf Ducksch und Füllkrug
Vor Ehrfurcht will man in Bremen vor dieser geballten Offensivpower allerdings nicht erstarren. "Wir sind nicht aufgestiegen, um uns die Topspieler aus der Nähe anzugucken. Da hätte eine Eintrittskarte für die Tribüne gereicht", sagte Werner.
"Im Kern habe ich immer Spaß am Trainerjob gehabt, egal in welcher Liga." Werder-Coach Ole Werner
Bei Werder hängt vieles davon ab, ob sich das Sturmduo Niclas Füllkrug und Marvin Ducksch weiterhin als treffsicher erweist. 30 Tore erzielten beide zusammen im vergangenen Zweitligajahr. Zumindest Ducksch konnte seine Erstligareife bei seinen Stationen in Dortmund, Paderborn und Düsseldorf nicht unter Beweis stellen. Der 28-Jährige gibt sich jedoch zuversichtlich: "Ich bin jetzt älter und stärker."
Corona: Werders Schmid fällt aus
Verzichten muss Werner in Wolfsburg auf Offensivspieler Romano Schmid. Der 22-jährige Österreicher ist positiv auf das Coronavirus getestet worden und befindet sich in häuslicher Isolation. "Das ist bitter für uns, gerade weil Romano eine gute Vorbereitung gespielt hat und gut in Form war", sagte Werner: "Er zeigt derzeit Symptome, wir hoffen aber, dass er schnellstmöglich wieder zur Mannschaft stoßen kann."
Mögliche Aufstellungen:
VfL Wolfsburg: Casteels - Baku, Bornauw, Lacroix, van de Ven - Svanberg, Arnold - Wimmer, Marmoush - Wind - L. Nmecha
Werder Bremen: Pavlenka - Pieper, Veljkovic, Friedl - Weiser, Groß, Jung - Stage, Bittencourt - Füllkrug, Ducksch