Energie und Kosten sparen: Tipps vom Energieberater
Die Kosten für die allgemeine Lebenshaltung sind teurer geworden. Dazu gehören nicht nur höhere Preise für Lebensmittel oder Benzin und Diesel, sondern natürlich auch die Heizkosten. Doch wie spart man hier am besten? Ein Energieberater beantwortet Ihre Fragen zum Thema "Energiekosten".
Die Preise für Gas, Öl und Strom steigen und steigen. Aber was kann ich machen, um die Heizkostenrechnung möglichst gering zu halten? Was kann ich als Mieter tun? Welche Investition in eine modernere Heizung lohnt sich? Und ab wann habe ich die Kosten wieder "drin"? Was kann ich grundsätzlich tun, um Energie - und damit Kosten zu sparen? Diese Fragen beantwortet der Ingenieur für Energietechnik und Energieberater Arne Rakel von der Landesenergie- und Klimaschutzagentur MV. Die Agentur berät Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen im Auftrag der Landesregierung kostenfrei und unabhängig zu den Themen Energieeinsparungen, Energiewende und Klimaschutz.
Bedarf reduzieren und auf erneuerbare Energien setzen
Viele Nutzer wollen weg von Öl oder Gas und spielen mit dem Gedanken beim Neu- oder Umbau auf alternative Heizungsarten zu setzen. Doch bevor umgebaut wird, rät Rakel dazu, den persönlichen Bedarf genau zu prüfen. In einem zweiten Schritt geht es dann zunächst darum, den eigenen Bedarf zu optimieren. Wo kann Energie eingespart werden, wo führen zum Beispiel bauliche oder technische Mängel zu Verlusten? Ziel dessen ist es, den Energiebedarf, den es zu ersetzen gilt, so effizient wie möglich zu gestalten. Sind diese Fragen geklärt, kann gezielter eingeschätzt werden, welche Energieanlage, zum Beispiel Wärmepumpen oder Biomassefeuerung, am besten zu den Gegebenheiten passt.
Förderungen für Erneuerbare Energieanlagen
Wer auf erneuerbare Energie im Eigenheim setzen möchte, der kann mittlerweile von zahlreichen Förderungsmöglichkeiten profitieren, so Rakel. Die Anschaffungskosten machen über die Lebensdauer der Anlagen betrachtet nur etwa 20 Prozent der Energiekosten aus. "Der weitaus größere Geldbetrag, den ich am Ende für Heizkosten aufwende, entsteht in der Benutzung", so Rakel. Außerdem gebe es für fast jede Anlage, die erneuerbare Energie nutzt, mittlerweile immer mehr Fördermittel. Über Fördermöglichkeiten informieren verschiedene Stellen, beispielsweise das Energieberaterteam der Verbraucherzentrale Mecklenburg-Vorpommern. Auch das Landeszentrum für Erneuerbare Energien in Neustrelitz und die Landesenergie- und Klimaschutzagentur MV beraten kostenfrei.
Erneuerbare Energie für Mieter?
Mieter können laut Rakel zunächst über den Verbrauch und die Beseitigung von Verlusten sparen. Thermostate oder eine Anpassung von Warmwassertemperaturen können beim Einsparen helfen. Aber auch als Mieter kann man im kleinen Stil mit der Nutzung erneuerbarer Energiequellen einen Teil des eigenen Bedarfs decken und so Stromkosten sparen. Ein "Balkonkraftwerk" käme beispielsweise für Mieter infrage, die einen nach Süden oder Südwesten ausgerichteten Balkon haben. Damit ließen sich etwa 20 Prozent des eigenen Strombedarfs decken, so Rakel. Mithilfe von Energieberatern kann man selbst ermitteln, ob sich eine solche Anlage lohnt.
Kostenfaktor "Stromfresser" im Haushalt
Liebgewonnene Elektroartikel im Haushalt sollten kritisch begutachtet werden. Hier stehen sich laut Rakel Nachhaltigkeit und Energieeffizienz zuweilen gegenüber. In punkto Nachhaltigkeit ist es durchaus sinnvoll, ein Gerät, das beispielsweise viel Geld gekostet hat und zwar in die Jahre gekommen ist, aber noch funktioniert, weiter zu nutzen. Der Vorteil neuerer Geräte ist allerdings häufig, dass diese effizienter mit Strom umgehen. Mit der Umstellung auf effizientere Waschmaschinen, Trockner, oder Beleuchtung lässt sich im Alltag viel Geld auf der Stromrechnung sparen.
