Eine Geige © NDR/Jewgeni Roppel Foto: Jewgeni Roppel

Kammermusik: Streichtrios von Boccherini bis Krása

Auftakt zur Kammermusikreihe im Kleinen Saal der Elbphilharmonie: Mitglieder des NDR Elbphilharmonie Orchesters spielen am 1. Oktober Streichtrios von Beethoven, Boccherini, Krása und Kahn.

Di, 01.10.2024 | 19.30 Uhr
Elbphilharmonie Hamburg, Kleiner Saal (Platz der Deutschen Einheit 1)

Mitglieder des NDR Elbphilharmonie Orchesters

LUIGI BOCCHERINI
Streichtrio c-Moll op. 14 Nr. 2
ROBERT KAHN
Serenade für Streichtrio
HANS KRÁSA
Tanz für Streichtrio
LUDWIG VAN BEETHOVEN
Streichtrio D-Dur op. 9 Nr. 2

Abonnements sind ab sofort erhältlich.
Einzelkartenvorverkauf ab 14. Mai, 11 Uhr.

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Streichtrios: Musikalische Gleichberechtigung à trois

Aus der Triosonate für zwei Solostimmen mit einer begleitenden Bassstimme entwickelte sich im 18. Jahrhundert das Streichtrio für Violine, Viola und Violoncello. Das Ideal der Zeit war es, die drei solistischen Stimmen völlig gleichberechtigt zu behandeln. Im Vergleich zum aus dieser Formation dann entstandenen Streichquartett überzeugt das Trio durch seine Transparenz und - wenigstens in der Frühzeit - den meist unterhaltenden Charakter.

Luigi Boccherinis Streichtrio in c-Moll zeugt vom hohen Rang des Komponisten. Seine Melodielinien sind beschwingt, virtuos und lassen insbesondere das Cello in allen Registern jubilieren. Gerade durch seine Arbeiten für Streichtrio entwickelte sich der große Cellist zu einem der bedeutendsten Kammermusikkomponisten der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Kahn und Krása: Zwei nach 1933 verfolgte Komponisten

Robert Kahns Serenade für Streichtrio, die er 1933 auf dem Höhepunkt seiner Schaffenszeit komponierte, strahlt vor Vitalität. Deutlich zu hören ist seine Affinität zu Brahms, den Kahn Zeit seines Lebens verehrte. Als er Deutschland auf der Flucht vor dem Hitlerregime verlassen musste, war er auf dem Höhepunkt seiner Bekanntheit. Im englischen Exil, seiner neuen Heimat, die er bis zu seinem Tod beibehielt, war er ein geschätzter Komponist, der jedoch rasch und zu Unrecht bald in Vergessenheit geriet.

Ein ebenfalls auf Grund seiner jüdischen Herkunft nach 1933 Verfolgter war Hans Krása. Der heute für seine Kinderoper Brundibár weithin bekannte Musiker verfasste seinen geisterhaft rhythmischen Tanz für Streichtrio im Ghetto Theresienstadt. Er zählt zu den zahlreichen jüdischen Musikern, die der Nationalsozialismus ermorden ließ.

Ludwig van Beethoven: Das beste seiner Werke

Ludwig van Beethovens Wille, an die Grenzen des (zu seiner Zeit) Spielbaren zu gehen, zeigt sich in seinem Streichtrio in D-Dur op. 9 Nr. 2 in deutlicher Weise. 1798 veröffentlicht, wurde es dem Grafen von Browne-Camus gewidmet. Diesem pries Beethoven es selbst als "bestes seiner Werke" an. Mit seinem nahezu sinfonischen Charakter zählt es zu den bedeutendsten Wiener Frühwerken des Komponisten. Schnell erfreute sich das Werk auch internationaler Beliebtheit, seinem hohen technischen Anspruch zum Trotz.

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