Brokstedt-Prozess: Ibrahim A. soll in Haft um Therapie gebeten haben

Stand: 07.03.2024 10:45 Uhr

Ibrahim A. soll kurz vor der Tat mehrfach um eine Drogentherapie gebeten haben, sagte ein Ausländerberater im Brokstedt-Prozess.

Im Mordprozess um die tödliche Messerattacke von Brokstedt hat am Mittwoch ein Ausländerberater von Gesprächen mit dem Angeklagten berichtet. Diese seien völlig normal verlaufen, sagte der Berater am Mittwoch vor dem Landgericht Itzehoe (Kreis Steinburg) aus. Während des Haftaufenthalts in der JVA Billwerder habe der 59-Jährige mehrmals mit Ibrahim A. gesprochen - im Mai, Juni, September und Dezember 2022. Der Angeklagte soll, so der Berater, die Absicht geäußert haben, nach der Drogentherapie ein straffreies Leben zu führen - zu arbeiten und eine Familie zu gründen.

Angeklagter soll auch schriftliche Anträge gestellt haben

Vor Gericht präsentierte der Anwalt des Angeklagten zudem einen Antrag aus der Gefangenenakte. Dieser soll belegen, dass Ibrahim A. während der U-Haft in der JVA schriftlich um Hilfe gebeten hat. Doch dieser und weitere Anträge auf Entlassungsvorbereitung seien abgelehnt worden, so der Verteidiger. Ein als Zeuge geladener Abteilungsleiter aus Billwerder sagte vor Gericht aus, damals sei niemand richtig für die Entlassungshilfe der U-Häftlinge zuständig gewesen.

Der Mordprozess um den Messerangriff im Regionalzug bei Brokstedt geht mittlerweile in den neunten Monat. Am Donnerstag werden die Verhandlungen fortgesetzt.

Weitere Informationen
Der Angeklagte Ibrahim A. (M) wird in Handschellen in den Gerichtssaal im China Logistic Center gebracht. © picture alliance/dpa Foto: Marcus Brandt

Brokstedt-Prozess: Angeklagter führte Selbstgespräche in Haft

Vor dem Landgericht Itzehoe war am Montag die psychische Verfassung des mutmaßlichen Täters Ibrahim A. Thema. mehr

Dieses Thema im Programm:

Schleswig-Holstein Magazin | 06.03.2024 | 19:30 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Kreis Steinburg

Nachrichten aus Schleswig-Holstein

Eine Person bei der Arbeit in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen. © NDR Foto: Frank Goldenstein

Werkstatt-Beschäftigte fordern mehr Geld und freie Berufswahl

Dafür müssten Werkstätten in Schleswig-Holstein Menschen mit Behinderungen besser auf die Arbeitswelt vorbereiten und Barrieren abbauen. mehr

Videos