Ein Pegelstandsmesser zeigt einen hohen Wasserstand der Hunte. © Nord-West-Media TV

Pegelstände: So viel Wasser führen Elbe, Weser, Ems und andere Flüsse

Stand: 28.04.2024 08:31 Uhr

Die Hochwasser-Lage in Niedersachsen ist entspannt, in Mecklenburg-Vorpommern hingegen führen viele Flüsse mehr Wasser als üblich. Hier erfahren Sie die aktuellen Pegelstände von Elbe, Weser, Ems und Co.

von Claus Hesseling

So sieht es aktuell in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg aus: Der Pegelstand der meisten Flussabschnitte im Norden bewegt sich derzeit im normalen Bereich. Das bedeutet, dass der Wasserstand sich zwischen dem langjährigen mittleren Niedrigwasser und dem langjährigen mittleren Hochwasser befindet. 48 der 50 Pegelstellen in Norddeutschland, für die bei der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) Mittelwerte vorliegen, melden Wasserstände im normalen Bereich. Vor allem bei Tide-Gewässern, deren Wasserstand von den Gezeiten abhängig ist, gibt es diese Mittelwerte nicht. (Stand: 01:06 Uhr, 29.04.2024)

In der folgenden Tabelle lassen sich die Ganglinien der Pegelstellen nachvollziehen. Nutzen Sie die Suche oder die Blätterfunktion, um die entsprechenden Pegel zu finden. Die Grafiken können ein Hinweis darauf sein, ob ein Flusspegel weiter steigt oder vielleicht der Scheitelpunkt einer Hochwasserwelle erreicht ist.

Pegelstände in Niedersachsen

In Niedersachsen wird neben den großen Flüssen wie Elbe, Weser und Ems auch der Wasserstand an kleineren Flüssen wie Leine, Haase, Hunte oder Ilmenau gemessen. So stellt sich die Lage in Niedersachsen derzeit dar:

In Hochwassersituationen kann es bei Talsperren und anderen Speicherbauwerken zu kritischen Situationen kommen. Wenn der Füllstand relativ niedrig ist, können sie viel Wasser aufnehmen und so Hochwasserwellen entschärfen. Wenn der Füllstand sich jedoch 100 Prozent nähert, müssen sie selbst Wasser abgeben und können die Situation in den tiefer gelegenen Flussabschnitten noch verschärfen. So stellt sich die Lage derzeit dar:

Pegelstände in Hamburg

Alster und Elbe - das sind die großen Gewässer in Hamburg, die auch Menschen kennen, die nicht aus der Hansestadt kommen. Aber: Es gibt noch einige andere kleinere Flüsse wie Bille, Kollau oder Tarpenbek. Der Landesbetrieb "Straßen, Brücken und Gewässer" der Umweltbehörde betreibt dort einige Pegelstellen. Die aktuellen Werte finden Sie in der Karte:

Pegelstände in Mecklenburg-Vorpommern

Das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie stellt auf seiner Internetseite die Pegel von Bächen, Seen und Flüssen dar, die vom Land Mecklenburg-Vorpommern betrieben werden. Die Messwerte werden in acht Meldestufen eingeteilt. Auf dem Portal finden sich auch Informationen zu den Alarmstufen. So stellt sich die Lage im Nordosten derzeit dar:

Die Redaktion arbeitet an weiteren Informationen zu Pegelständen in Schleswig-Holstein. Sobald sie vorliegen, finden Sie sie hier.

Referenzpegel: So viel Wasser fließt in der Elbe

Um beurteilen zu können, wie sich die Hochwassersituation in Norddeutschland generell über die Jahre und Jahrzehnte entwickelt, ist es wichtig, stets ein und denselben Punkt im Auge zu behalten. Die Pegelstelle der Elbe in Neu Darchau zwischen Hitzacker und Bleckede ist ein solcher Punkt - ein Referenz-Messpunkt für den Norden. Hier wird seit ungefähr 130 Jahren nicht nur der Wasserstand gemessen, sondern auch die Wassermenge.

Der Wert zeigt an, wie viel Kubikmeter Wasser pro Sekunde an der Pegelstelle vorbeifließen.

Bei der Messung um 23:59 Uhr lag die aktuelle Durchflussmenge am Pegel Neu Darchau bei 550 Kubikmetern pro Sekunde. Die durchschnittliche tägliche Durchflussmenge entspricht damit dem langjährigen Mittel. (Stand: 23:03 Uhr, 28.04.2024 )

Das Einzugsgebiet der Elbe ist riesig, dazu gehören wichtige Nebenflüsse wie die Moldau in Tschechien, aber auch Havel, Saale, Ilmenau oder die Alster. Die Messwerte des Pegels Neu Darchau sind ein wichtiges Indiz dafür, wie viel Wasser die Elbe in ihrem Einzugsgebiet stromaufwärts in Tschechien und einem großen Teil der fünf ostdeutschen Bundesländer aufgenommen hat.

Niederschläge in Norddeutschland im Vergleich

Wichtig für den Füllstand der Flüsse sind die Niederschläge, die im Einzugsgebiet in den Tagen und Wochen zuvor gefallen sind. Dauer- und Starkregen können sich auf die Pegel genauso auswirken wie langanhaltende Trockenheit. Die folgenden Grafiken zeigen, dass im Vorfeld der Überschwemmungen im Dezember 2023 deutlich mehr Regen vom Himmel gefallen ist, als im langjährigen Vergleich.

Bitte beachten Sie, dass der NDR Sie in diesem Artikel nicht vor drohendem Hochwasser und Starkregen warnt. Um aktuelle Warnmeldungen für Ihr Gebiet zu bekommen, nutzen Sie bitte diese Seite, die Warnapps NINA und Katwarn sowie die Hochwasserportale der Länder:

 

 

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