Stand: 23.12.2012 12:20 Uhr

Sellering sieht Koalitionsfrieden in Gefahr

von Stefan Ludmann
Sellering und Caffier © dpa - Bildfunk Foto: Christian Charisius
Ministerpräsident Erwin Sellering (rechts,SPD) und sein Koalitionspartner Lorenz Caffier (CDU).

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) fürchtet angesichts der Bundestagswahl im Herbst 2013 um den Frieden in der rot-schwarzen Koalition. Im Interview mit NDR 1 Radio MV appellierte der Regierungschef an den Koalitionspartner CDU, auch in Wahlkampfzeiten gut zusammenzuarbeiten. Wenn die Merkel-CDU gegen die Steinbrück-SPD kämpft und umgekehrt, dann will Sellering seine rot-schwarze Regierung nicht zwischen die Fronten geraten lassen. Es werde sicher den einen oder anderen Unterschied geben, so Sellering. Aber die Wahl sei eine Wahl im Bund. "Hier im Land möchte ich, dass wir weiter gut zusammenarbeiten", so der Ministerpräsident. Das hätten auch die Bürger in der vergangenen Umfrage der Staatskanzlei honoriert. Sellering bezog sich dabei auch auf die geplante Gerichtsreformim Land. Den Sinn des Vorhabens hatte die CDU jüngst in Frage gestellt. Sellering sagte, die Reform sei notwendig, er gehe davon aus, dass SPD und CDU sie gemeinsam umsetzen.

Weggang von Schwesig "täte mir leid"

Mit Blick auf die Bundestagswahl hält Sellering auch einen Wechsel von Sozialministerin Manuela Schwesig (SPD) ins Bundeskabinett für wahrscheinlich. Es gebe bei einem Wahlsieg von Rot-Grün "eine Konkurrenz" zu Berlin. Ein Weggang täte ihm sehr leid, sie mache hervorragende Arbeit. Am liebsten würde er Schwesig in Schwerin halten. Zu einem Nachfolger und einer möglichen Kabinettsumbildung im kommenden Herbst sagte er nichts.

Mehr Investitionen in Schule und Bildung

Sellering kündigte Investitionen in Schulen und Bildung an. "Wir brauchen Qualität, es darf nicht mehr so viel Unterricht ausfallen. Der Unterricht muss von qualifizierten Lehrkräften gegeben werden. Manchmal haben wir nicht die richtige Ausbildung bei den einzelnen Lehrern", sagte Sellering. Sein Ziel: Der Lehrerberuf müsse attraktiver werden. Das werde nicht völlig ohne Geld gehen. "Da kann die Verbeamtung dazugehören", sagte der SPD-Politiker mit Blick auf die Wünsche von Bildungsminister Mathias Brodkorb (SPD). Es gehe aber auch um einen Ausgleich zwischen jungen und erfahrenen Lehrern.

Werftenhilfe notwendig

Sellering verteidigte erneut die Hilfen des Landes für die Werften. Es könne nicht davon die Rede sein, dass die Schiffbauer vom Staat "dauerbeatmet" würden. Die Unterstützung ziele darauf ab, dass die Werften am Ende für sich allein marktfähig und lebensfähig seien.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | 23.12.2012 | 13:00 Uhr

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