Steigende Kosten: Immer weniger Menschen in MV bauen
Wer in Mecklenburg-Vorpommern ein Haus bauen möchte, muss dafür aktuell deutlich mehr bezahlen als noch vor wenigen Jahren. Ein Grund dafür sind die hohen Kosten bei Baufinanzierungskrediten.
Immer weniger Menschen in Mecklenburg-Vorpommern bauen - sie wollen zwar, sie können es sich aber nicht mehr leisten. Die Aufträge für Bauunternehmen sind hierzulande zuletzt stark zurückgegangen. Ein Grund dafür ist laut Karsten Pannwitt von der Ostseesparkasse Rostock, dass die Baufinanzierungskredite teurer geworden sind. Grund hierfür wiederum sei, dass die Europäische Zentralbank seit etwas mehr als einem Jahr den Leitzins erhöht. Mit der Erhöhung soll der Inflation entgegen gewirkt werden. "Früher war es fast jedem möglich Finanzierungsraten zu zahlen, heute sind es nur noch 50 bis 60 Prozent der Interessenten, die das können", berichtet Pannwitt.
Mehr Bewerbungen auf ein Bauprojekt
Der Rückgang an Bauvorhaben wirkt sich negativ auf die gesamte Baubranche im Land aus. Ein Baustoffhändler aus Malchin meldet beispielsweise Umsatzeinbußen um 40 Prozent. Auch der Bauverband Schwerin klagt über große Verluste durch den Auftragsrückgang. Wo es vor zwei Jahren rund fünf Firmen gab, die sich auf Bauprojekte beworben haben, sind es jetzt um die 15. Einige Unternehmen hätten deshalb sogar schon unbefristete Kurzarbeit anmelden müssen. Um die Situation zu verbessern, fordert der Verband unter anderem staatliche Bauaufträge.
