Polizei in MV greift 2023 seltener zur Schusswaffe
Es ist das letzte Mittel der Polizei zur Gefahrenabwehr und bei Notwehr: der Griff zur Schusswaffe. In Mecklenburg-Vorpommern wurde davon im vergangenen Jahr seltener Gebrauch gemacht. Aber es gab einen Toten.
Polizeibeamte in Mecklenburg-Vorpommern haben im vergangenen Jahr 1.430 Mal bei Einsätzen ihre Schusswaffe benutzt. Das waren nach Angaben des Innenministeriums 263 Mal weniger als im Vorjahr 2022. Dabei wurde viermal auf Personen geschossen. Am meisten, 1.417 Mal, wurde die Waffe eingesetzt, um gefährliche, kranke oder verletzte Tiere zu töten.
Tödlicher Einsatz
Bei einem Schusswaffeneinsatz im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Anklam wurde ein Mensch getötet und im Bereich der Inspektion Rostock ein Mensch schwer verletzt. Vorfälle, bei denen die Beamten ihrerseits mit Schusswaffen angegriffen wurden, wurden nicht registriert. 2022 hätten Polizisten fünfmal ihre Schusswaffe gegen Personen eingesetzt, wobei es sich ausschließlich um Warnschüsse gehandelt habe, teilte das Ministerium mit.
Strenge Regeln
Mit Schusswaffen ausgestattet sind in der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern 5.536 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Standarddienstpistole der Landespolizei ist die SFP 9 der Firma Heckler & Koch. Geregelt ist der Schusswaffengebrauch gegen Personen im Gesetz über die öffentliche Sicherheit und Ordnung im Nordosten. Danach dürfen Schusswaffen gegen Personen nur verwendet werden, "um eine gegenwärtige Gefahr für Leib oder Leben abzuwehren" oder "ein unmittelbar bevorstehendes Verbrechen oder dessen Fortsetzung zu verhindern". Ein Einsatz ist unter strengen Vorgaben auch dann erlaubt, wenn eine Person, die dringend eines Verbrechens verdächtigt wird, zu flüchten versucht.
