Keine Kürzung bei Freiwilligendiensten: Erleichterung in MV
Die massiven finanziellen Kürzungen beim Bundesfreiwilligendienst kommen nun doch nicht. Die Entscheidung wird auch von Politikern in Mecklenburg-Vorpommern sowie von den Wohlfahrtsverbänden begrüßt.
Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat in seiner Etatsitzung am Donnerstag die ursprünglich vorgesehenen Kürzungen bei den Jugendfreiwilligendiensten und Bundesfreiwilligendiensten für das Jahr 2024 zurückgenommen. Gemeinsam mit vielen Verbänden, Trägern und Kommunen hatten sich auch Politiker aus Mecklenburg-Vorpommern bis zuletzt gegen die Senkung der Fördermittel eingesetzt. Die ursprünglich vorgesehenen Kürzungen in Höhe von 78 Millionen Euro hätten Schätzungen zufolge im kommenden Jahr alleine in MV zu einer Streichung von etwa 550 Freiwilligendiensten geführt. Nun sollen im Bundeshaushalt aber weiterhin fast 330 Millionen Euro zur Verfügung stehen.
Wichtige Arbeit kann weiter geleistet werden
Sowohl der SPD-Bundestagsabgeordnete Erik von Malottki aus Greifswald als auch Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) begrüßten diesen Beschluss. "Das ist ein eminent wichtiges Signal für das gesellschaftlich so bedeutsame soziale Engagement junger Menschen", betonte Drese. Sie geht davon aus, dass die Zahl der Plätze in Kindergärten, Krankenhäusern und Altenheimen in Mecklenburg-Vorpommern nun nicht reduziert werden muss. Die Vorsitzende der Linksfraktion, Jeannine Rösler, betonte, dass es enorm wichtig sei, dass die Kürzungen zurückgenommen wurden. "So wurde zumindest ein Teil des sozialen Sprengstoffs abgewendet."
Freiwillige Arbeit bietet berufliche Chancen
Die Landesvorsitzende der Grünen, Katharina Horn, sagte: "In Mecklenburg-Vorpommern bleiben durch die Rücknahme der geplanten Kürzung rund 550 Plätze bei Freiwilligendiensten erhalten. Also 550 Chancen für Menschen in unserem Land einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten und sich in sozialen, gesundheitsbezogenen oder ökologischen Berufen auszuprobieren." Kulturministerin Bettina Martin (SPD) sieht es ganz ähnlich: "Ein freiwilliges soziales Jahr, zum Beispiel in der Kultur oder Denkmalpflege, eröffnet jungen Menschen spannende Einblicke und bietet die Chance, bei ihnen das Interesse für die Kultur oder auch das Soziale zu wecken."
Rund 2.300 Freiwillige in MV
Zurückhaltender äußerte sich dagegen Dieter Eichler, der Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsdienstes in MV. "Wir begrüßen die Signale aus Berlin, es bleibt jedoch abzuwarten, was der Haushaltsausschuss in seiner Sondersitzung am 23. November final beschließt." In Mecklenburg-Vorpommern waren im vergangenen Jahr rund 2.300 Freiwilligendienstleistende gemeldet. Darunter fallen Absolvierende eines Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ), eines Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ), eines Bundesfreiwilligendienstes und eines Internationalen Jugendfreiwilligendienstes.
