Sparzwang: Pooling und Sharing als Ausweg?
Die EU-Verteidigungsminister wollen Waffensysteme gemeinsam beschaffen und betreiben. Im belgischen Gent haben Deutschland und Schweden 2010 eine entsprechende Initiative gestartet Die wichtigsten Punkte finden Sie hier. Der Vorschlag stieß auf breite Zustimmung. Mit dem Thema beschäftigte sich auch der EU-Ministerrat und die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton.
Kooperation in der EU
Die EU-Verteidigungsagentur EDA versucht, die Rüstungszusammenarbeit innerhalb der EU zu forcieren. Auch bei der Ausbildung soll künftig besser zusammengearbeitet werden. Die Agentur ist aber immer vom guten Willen der Regierungen abhängig. Allein kann sie nichts entscheiden.
Nur wenig Fortschritte

Obwohl inzwischen viel von der Gent-Initiative und vom Pooling und Sharing gesprochen wird, hapert es in der Praxis mit der Umsetzung. Vor allem die großen Länder tun sich schwer, auf militärische Fähigkeiten zu verzichten. Der Rüstungsforscher Christian Mölling von der Stiftung Wissenschaft und Politik SWP sieht die gegenwärtige Entwicklung skeptisch.
Christian Mölling: "Eine Chance verpasst"

Arbeitsteilung kommt bei den Streitkräften noch immer viel zu kurz. Nach außen wird allerdings immer die Kooperationsbereitschaft verkündet. Das gilt auch für die Bundeswehr. In der Praxis halten die deutschen Streitkräfte jedoch an allen militärischen Fähigkeiten fest. Es wird sogar noch draufgesattelt. Für Christian Mölling wird mit der Bundeswehrreform daher eine Chance verpasst. Zur Langfassung des Interviews mit NDR Info:
Der Ansatz der NATO

Auch die NATO versucht, auf den Sparzwang zu reagieren. Im Februar 2011 präsentierte NATO-Generalsekretär Rasmussen sein Smart-Defence-Konzept. Die Idee: Größere Sicherheit sei durch weniger Geld möglich, wenn die Bündnismitglieder intensiver und flexibler zusammenarbeiten.
Einen Überblick, wie sich die Allianz diese Kooperation konkret vorstellt, finden Sie hier:
