Stand: 02.06.2023 15:00 Uhr

Loki wie man als schlechter Gott ein guter Mensch wird (oder auch nicht)

von Katja Essbach

Loki ist eine Figur aus der nordischen Mythologie. Durch Verkettung unglücklicher Umstände muss er auf die Erde und als Elfjähriger getarnt zeigen, dass er nicht nur Blödsinn im Kopf hat, sondern auch über ein paar gute Eigenschaften verfügt.
Loki ist mit der neuen Gesamtsituation unzufrieden. Gründe dafür hat er einige. Seit er auf der Erde im Körper eines Elfjährigen leben muss, sind nicht nur seine göttlichen Kräfte dahin, jetzt sehen seine Beine auch noch aus wie Streichhölzer, und er hat in etwa so viel Kraft wie ein unterernährtes Eichhörnchen. Am schlimmsten aber findet er seine angebliche Familie: Zwei Götter, die vorgeben seine Eltern zu sein. Die ihn beaufsichtigen und neuen Blödsinn verhindern sollen.

Dass er in dieser indiskutablen Situation steckt, hat sich Loki allerdings allein selbst zuzuschreiben. Er hatte der Göttin Sif, als sie gerade schlief, ihre langen blonden Locken abgeschnitten. Göttervater Odin ließ jeglichen Humor vermissen und verbannte Loki auf die Erde. Hier muss er nun täglich über sein Leben Buch führen. Um zu beweisen, dass er sich bessert und irgendwann wieder zurück zu den Göttern darf. Das Blöde ist nur, dass das Tagebuch magisch ist und jede von Lokis Lügen automatisch korrigiert. Schreibt Loki also:

Ich bin kein Feigling, aber ich gebe freimütig zu, dass mir ewige Verdammnis und Schlangengift doch ein wenig Angst machen.

Berichtigt das Buch:

Du BIST ein Feigling. Du bist von Dutzenden Schlachtfeldern gestürmt und hast gebrüllt: "Bitte tut mir nichts! Nicht ins Gesicht hauen!"

Das Leben unter den Normalsterblichen stellt sich für Loki als herausfordernd und ganz schön nervig raus. Das Essen ist mies, die Schule langweilig und die Mitschülerinnen und Mitschüler sind fies. Wie kommt er bloß aus dieser Situation wieder raus?

Das meint die Mikado Redaktion:

*** Wild, schreiend komisch und sehr unterhaltsam. Das Buch eignet sich für bereits etwas geübte Leserinnen und Leser. Die prägnanten und lustigen Zeichnungen und kurzen Comic-Strips von Illustrator Ulf K. runden das Gesamtkunstwerk ab. Ja, Louie Stowell will auch ein paar wichtige Botschaften loswerden - sei hilfsbereit und ein guter Freund beispielsweise - aber niemals tut sie das mit erhobenem Zeigefinger. Sondern ganz dezent und geschickt versteckt im Text. ***