Moderation: Birgit Langhammer
Gäste: Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes
Kaija Dehnkamp, Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Hamburg, (ADFC), zuständig für Projektmanagement
Katja Diehl, Kommunikations- und Unternehmensberaterin mit Schwerpunkt "Neue Mobilität"
Bisher gibt es erste Studien die zeigen, dass durch das 9-Euro-Ticket weniger Auto gefahren wurde. Wie stark dieser Effekt ist, ist aber noch unklar. Auf jeden Fall haben viele das Ticket genutzt, um zusätzlich unterwegs zu sein. Sie haben also Fahrten gemacht, die sie sonst nicht in Angriff genommen hätten.
Auch in dieser Woche geht die Debatte um eine Anschlusslösung für das 9-Euro-Ticket weiter. SPD-Chef Lars Klingbeil sprach sich auf NDR Info dafür aus, einen Nachfolger für das 9-Euro-Ticket mit einer Sondersteuer auf hohe Zusatzgewinne von Energieunternehmen zu finanzieren. Er fordert eine Übergewinnsteuer. Denn es gebe Unternehmen, die durch den russischen Krieg in der Ukraine "massive Gewinne machen, ohne dass sie auch nur einen Handschlag mehr tun", sagte Klingbeil. Dadurch würden diejenigen stärker belastet, die ohne eigenes Zutun mehr verdienten. "Die "dringend notwendige" Nachfolge für das 9-Euro-Ticket könnte mit diesem Geld bezahlt werden. "Dass wir dafür sorgen, dass die Bürgerinnen und Bürger weiter kostengünstig den öffentlichen Nahverkehr nutzen können, das sollten wir hinkriegen", sagte Klingbeil. "Das Geld ist da, wir müssen es nur haben wollen."
Finanzminister Christian Lindner (FDP) ist anderer Meinung. Er hat sich gegen eine Finanzierung aus dem Bundeshaushalt für eine Nachfolgelösung des 9-Euro-Tickets ausgesprochen. In der Finanzplanung stünden dafür keinerlei Mittel zur Verfügung. Der Minister sagte, er sei von einer "Gratismentalität" à la bedingungsloses Grundeinkommen" auch im Öffentlichen Nahverkehr nicht überzeugt. "Jeder Steuerzuschuss für ein nicht die Kosten deckendes Ticket bedeutet Umverteilung." Lindner halte es nicht für fair, wenn die Menschen auf dem Land, die keinen Bahnhof in der Nähe haben und auf das Auto angewiesen seien, den günstigen Nahverkehr subventionierten.
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