NDR Info Nachrichten vom 12.09.2020:
Festnahmen bei Protesten gegen Lukaschenko
Minsk: In Belarus sind staatliche Einsatzkräfte gegen einen Protestzug von Frauen vorgegangen. Nach übereinstimmenden Berichten gab es mehr als 30 Festnahmen. Aufnahmen zeigen, wie maskierte Einsatzkräfte Frauen in Gefangenentransporter zerren. An den Protesten hatten sich mehrere Tausend Frauen beteiligt. Sie forderten den Rücktritt von Staatschef Lukaschenko und die Freilassung der inhaftierten Regierungskritikerin Kolesnikowa. Die Oppositionspolitikerin Tichanowskaja verurteilte von ihrem Exil aus die Polizeigewalt gegen Frauen. Sie rief die Einsatzkräfte auf, sich auf die Seite der Demokratiebewegung zu stellen. Seit der Präsidentenwahl am 9. August kommt es in Belarus zu Massenprotesten gegen die Staatsführung. Die Demokratiebewegung wirft Lukaschenko Wahlbetrug vor. Für morgen ist eine weitere Großkundgebung geplant.| 12.09.2020 19:30 Uhr
Debatte über Aufnahme von Geflüchteten
Berlin: Politiker mehrerer Parteien haben gefordert, dass Deutschland nach dem Großbrand im griechischen Flüchtlingslager Moria mehr Migranten aufnimmt. Vizekanzler Scholz von der SPD sagte, die bisher genannten Zahlen seien von den tatsächlichen Anforderungen weit entfernt. Die Aufnahme weiterer Menschen sei ein Gebot der humanitären Vernunft. Die Grünen-Politikerin Roth appellierte an Kanzlerin Merkel, eine großzügige Aufnahme von Geflüchteten zu ermöglichen. Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Middelberg, meinte hingegen, es gebe humanitäre Hilfe vor Ort. Auf NDR Info sagte Middelberg, wenn es sonst eine Katastrophe in der Welt gebe, etwa ein Erdbeben, dann würden auch nicht alle Betroffenen nach Deutschland eingeflogen. Bundesinnenminister Seehofer hatte gestern angekündigt, etwa 150 unbegleitete Minderjährige von der griechischen Insel Lesbos nach Deutschland einreisen zu lassen.| 12.09.2020 19:30 Uhr
Post-Beschäftigte fordern mehr Geld
Berlin: Im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post haben Tausende Beschäftige erneut die Arbeit niedergelegt. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi beteiligten sich an den Warnstreiks heute etwa 4.900 Beschäftigte. Betroffen waren demnach verschiedene Standorte in 14 Bundesländern. Es war der vierte Streiktag in Folge. Verdi fordert für die Tarifbeschäftigten der Post eine Lohnerhöhung von 5,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Außerdem soll es mehr Geld für Auszubildende geben. Die Gewerkschaft begründet die Forderungen auch mit hohen Gewinnen der Post während der Corona-Krise. Das Unternehmen hat bisher kein Angebot vorgelegt. Die nächste Verhandlungsrunde ist für Montag in einer Woche geplant.| 12.09.2020 19:30 Uhr
Jens Kestner neuer AfD-Chef in Niedersachsen
Braunschweig: Der AfD-Bundestagsabgeordnete Jens Kestner ist neuer AfD-Landesvorsitzender in Niedersachsen. Auf dem Landesparteitag in Braunschweig wurde der 48-Jährige zum Nachfolger von Dana Guth gewählt, die das Amt zwei jahre inne hatte. In einer Stichwahl kam Kestner auf 52 Prozent, Guth erhielt 46 Prozent der Stimmen. Kestner wird dem offiziell aufgelösten, völkisch-nationalistischen sogenannten Flügel der AfD zugerechnet. Am Rande des Parteitags war es zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen. Die Behörden sprachen von körperlichen Angriffe auf Delegierte der AfD und auf Beamte. Die Polizei setzte Pfefferspray und Schlagstöcke ein.| 12.09.2020 19:30 Uhr
DFB-Pokal: Keine Überraschungen
Zum Sport: In der ersten Runde des DFB-Pokals haben sich am Nachmittag die Erst- und Zweitligisten gegen unterklassigere Teams durchgesetzt. Unter anderem spielten: FC Oberneuland gegen Borussia Mönchengladbach 0 zu 8 Eintracht Celle gegen FC Augsburg 0 zu 7 Union Fürstenwalde gegen VfL Wolfsburg 1 zu 4 1.FC Nürnberg gegen RB Leipzig 0 zu 3 1860 München gegen Eintracht Frankfurt 1 zu 2 Altglienicke gegen 1.FC Köln 0 zu 6 und SV Todesfelde gegen VfL Osnabrück 0 zu 1| 12.09.2020 19:30 Uhr
Die Wettervorhersage
Dichte Wolkenfelder ziehen weiter südostwärts, dazu etwas Regen bei 16 bis 23 Grad. Nachts weitgehend trocken. In Niedersachsen stellenweise Nebel. Tiefstwerte 14 bis 7 Grad. Morgen lockere Wolken, zeitweise auch sonnig. Von der Nordseeküste bis nach Vorpommern mehr Wolken. Höchstwerte 19 bis 26 Grad. An der See teils starker Südwestwind und stürmische Böen. Die weiteren Aussichten: Am Montag und Dienstag viel Sonnenschein bei 21 bis 31 Grad.| 12.09.2020 19:30 Uhr