NDR Info Nachrichten vom 06.04.2016:

Kabinett will Prostituierte besser schützen

Berlin: Freier von Zwangsprostituierten müssen nach dem Willen der Bundesregierung künftig mit Freiheitsstrafen von bis zu fünf Jahren rechnen. Das Kabinett brachte einen entsprechenden Gesetzentwurf auf den Weg. Die Strafandrohung gilt für Fälle, in denen die Zwangslage oder die Hilflosigkeit einer Person ausgenutzt wird. Zuhältern von Zwangsprostituierten sollen Strafen von bis zu zehn Jahren drohen. Damit wird eine EU-Richtlinie zur Bekämpfung des Menschenhandels umgesetzt. Daneben hat das Bundeskabinett den Gesetzentwurf zur Strafbarkeit von Wettbetrug und Spielmanipulation auf den Weg gebracht. Dieser sieht etwa bei besonders schweren Fällen des Sportwettbetrugs eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren vor.| 06.04.2016 13:00 Uhr

EU-Kommisson legt Ideen zur Asyl-Reform vor

Brüssel: Die EU-Kommission hat erste Überlegungen zu einer Reform des Asyl-Systems vorgelegt. Die Brüsseler Behörde schlägt zwei Optionen zum künftigen Umgang mit Asylanträgen vor. Als erste Möglichkeit sieht die EU-Kommission die weitgehende Beibehaltung der sogenannten Dublin-Regeln. Diese sehen vor, dass ein Asylantrag normalerweise in dem Land bearbeitet werden muss, in dem ein Migrant zuerst den Boden der EU betritt. Als zweite Option regt die EU-Kommission an, dass Asylbewerber nach einem Schlüssel dauerhaft auf die Mitgliedsländer verteilt werden. Insbesondere dieser zweite Vorschlag ist umstritten. Einige europäische Länder werten ihn als Einmischung in nationale Angelegenheiten.| 06.04.2016 13:00 Uhr

Rückzieher vom Rücktritt auf Island?

Reykjavik: Der durch die "Panama-Papers" in die Kritik geratene isländische Ministerpräsident Gunnlaugsson will sein Regierungsamt doch nicht endgültig aufgeben. Sein Büro teilte mit, der Ministerpräsident sei nicht zurückgetreten. Er werde auch weiter als Vorsitzender der Fortschrittspartei tätig sein. Gunnlaugsson habe lediglich vorgeschlagen, dass sein Stellvertreter Jóhannsson das Regierungsamt vorübergehend übernehme. Gestern hatte die Fortschritts-Partei noch erklärt, Gunnlaugsson habe seinen Rücktritt als Regierungschef angeboten. Sein Name war im Zusammenhang mit den Berichten über Finanzgeschäfte mit Briefkastenfirmen aufgetaucht.| 06.04.2016 13:00 Uhr

EnBW scheitert mit Atomklage

Bonn: Das Landgericht hat eine Schadenersatzklage des Energiekonzerns EnBW wegen der Zwangsabschaltung zweier Atomkraftwerke im Jahr 2011 abgelehnt. Zur Begründung heißt es, der Konzern hätte sofort gegen das vom Land Baden-Württemberg angeordnete dreimonatige Betriebsverbot für die beiden Anlagen klagen müssen. Dies sei aber nicht geschehen. EnBW wollte von Bund und Land 261 Millionen Euro Schadenersatz erstreiten. Als Reaktion auf die Atomkatastrophe von Fukushima hatte die Bundesregierung 2011 eine Energiewende eingeleitet. Mehrere ältere Meiler mussten zunächst für drei Monate vom Netz. Später wurde der endgültige Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen. Gegen beide Anordnungen laufen noch Klagen anderer Energiekonzerne.| 06.04.2016 13:00 Uhr

NRW Innenministerium weist Vorwürfe zurück

Düsseldorf: Das nordrhein-westfälische Innenministerium hat neue Vorwürfe im Zusammenhang mit Übergriffen auf Frauen in der Silvesternacht in Köln zurückgewiesen. Die Zeitung „Express“ hat berichtet, ein Mitarbeiter der Landespolizeibehörde habe die Beamten in Köln am 1. Januar telefonisch gebeten, ihren Bericht über Raub- und Sexualdelikte zu stornieren beziehungsweise den Begriff Vergewaltigung zu streichen. Dies sei ein Wunsch aus dem Ministerium. Das Blatt beruft sich auf interne Vermerke und E-Mails der Kölner Polizei. Das Innenministerium in Düsseldorf erklärte, es habe keinen Auftrag zur Stornierung einer Kölner Polizeimeldung gegeben. CDU-Landtagsabgeordnete forderten erneut den Rücktritt von Innenminister Jäger.| 06.04.2016 13:00 Uhr

Weil sagt Wiesenhof Unterstützung zu

Lohne: Niedersachsens Ministerpräsident Weil hat dem Geflügel-Schlachter Wiesenhof nach dem Großbrand vor einer Woche Unterstützung zugesagt. Den Worten des SPD-Politikers zufolge soll der Betrieb wieder vollständig aufgebaut werden. Dies sei wichtig, weil es die Grundlage für die Sicherung von Arbeitsplätzen sei, sagte Weil nach Gesprächen mit der Unternehmensführung in Lohne. Geprüft werden solle außerdem, ob es vorübergehend nicht auch Jobs an anderen Wiesenhof-Standorten geben könne. Am Ostermontag hatte ein Großbrand den Großteil der Wiesenhof Schlachterei in Lohne vernichtet. Hunderten von Leiharbeitern droht dadurch die Entlassung.| 06.04.2016 13:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Wechsel von Sonne und Wolken, im Südosten stellenweise Schauer, im Verlauf von Westen dichte Wolken und zum Abend hin einsetzender Regen, Höchstwerte 10 bis 16 Grad. In der Nacht leichter Regen, später oft trocken, Tiefstwerte 8 bis 4 Grad. Morgen gelegentlich Schauer, vereinzelt mit Graupel, im Südosten länger freundlich, 9 bis 13 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Freitag zeitweise Sonnenschein, an Nordsee und Ems Schauer möglich, 9 bis 15 Grad. Am Sonnabend überwiegend freundlich bei 10 bis 16 Grad.| 06.04.2016 13:00 Uhr

Das Logo von #NDRfragt auf blauem Hintergrund. © NDR

Umfrage: Zölle, Krisen, Börsen-Chaos - Wie gehen Sie damit um?