Zwei jugendliche IS-Anhänger in Hamburg zu Haftstrafen verurteilt
Das Hanseatische Oberlandesgericht in Hamburg hat am Montag zwei Jugendliche zu Haftstrafen von dreieinhalb Jahren und drei Jahren und drei Monaten verurteilt. Die jungen Männer aus Bremerhaven und Iserlohn waren Anhänger der Terrormiliz IS und hatten offenbar sogar selbst einen Anschlag in Deutschland geplant.
Die 16 und 18 Jahre alten Schüler galten als unauffällig. Es gab aber noch eine andere Seite. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die beiden jungen Männer, die sich über soziale Netzwerke kennengelernt hatten, den IS von Deutschland aus unterstützt haben. Die Öffentlichkeit wurde bei dem Prozess ausgeschlossen, zur Urteilsverkündung aber wieder zugelassen.
Jugendliche verbreiteten Videos von Hinrichtungen
Die Jugendlichen verbreiteten Videos, auf denen die Hinrichtung sogenannter Ungläubiger zu sehen war. Der Jüngere soll sogar selbst einen Anschlag mit einem Sprengstoffgürtel geplant haben, auf eine Polizeiwache irgendwo in Deutschland. Das scheiterte daran, dass er den Bau nicht hinbekam.
Eltern bemühten sich vergeblich um 16-Jährigen
Der 16-Jährige war der Polizei in Online-Netzwerken aufgefallen. Es gab schon einmal eine Hausdurchsuchung bei ihm, und auch seine Eltern bemühten sich, ihn von seiner extremen Haltung abzubringen. Vergebens.
Angeklagte müssen in Deradikalisierungsprogramm
Die beiden Jugendlichen legten vor dem Oberlandesgericht ein Geständnis ab. "Aber welchen Wert hat das bei echten Überzeugungstätern?", fragte die Richterin. Wie lange die Angeklagten letztlich im Gefängnis bleiben müssen, hängt laut der Richterin von ihrer Mitarbeit in einem Deradikalisierungsprogramm ab.
