Zelt auf Ohlsdorfer Friedensfest zerschnitten: Rechtsradikale Täter?

Stand: 07.08.2023 19:39 Uhr

Unbekannte haben das Veranstaltungszelt des Ohlsdorfer Friedensfests nahe den Gräbern der Hamburger Bombenopfer aus dem Zweiten Weltkrieg zerschnitten. Das Bündnis erinnert seit 2009 jährlich an die Befreiung Nazi-Deutschlands durch die Alliierten. Die Organisatoren sprechen von einem rechtsradikalen Hassverbrechen.

Die großen, weißen Veranstaltungszelte hängen in Fetzen. Mit großen, glatten Schnitten haben Unbekannte sie in der Nacht auf den vergangenen Freitag zerteilt. 20 der 24 Planen seien kaputt, laut Veranstalter ein Schaden von rund 6.000 Euro.

Bereits der dritte Anschlag in fünf Jahren

Lutz Rehkopf vom Bündnis Ohlsdorfer Friedensfest sagt, die Täter wollten maximalen Schaden anrichten. Wegen der Aggressivität der Aktion und der klaren Positionierung des Bündnisses vermuten die Organisatoren, dass die Täterinnen und Täter aus dem rechtsextremen Milieu stammen. Es sei bereits der dritte Anschlag auf das Fest seit 2018, sagt Rehkopf. Der Staatsschutz ermittelt nun in dem Fall.

Friedensfest als Reaktion auf Veranstaltungen von Neonazis

Das Ohlsdorfer Friedensfest findet jährlich in den Sommermonaten an den Gräbern der Bombenopfer des Zweiten Weltkriegs statt. Gegründet hatte sich das Bündnis als Reaktion auf Veranstaltungen von Neo-Nazis an den Gräbern. Sie sollen dort zwischen 2003 und 2008 versucht haben, die Verbrechen der Nationalsozialisten zu relativieren.

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 07.08.2023 | 17:00 Uhr

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