Verdacht der Kindesentführung: Christina Block angeklagt

Stand: 25.04.2025 19:27 Uhr

Neue Wende in dem Familien-Drama der Block-Familie: Die Hamburger Staatsanwaltschaft erhebt jetzt Anklage gegen die Unternehmerin Christina Block. Insgesamt klagt die Staatsanwaltschaft sieben Personen an.

Christina Block wird vorgeworfen, an der Entführung ihrer eigenen beiden Kinder aus Dänemark in der Neujahrsnacht 2024 beteiligt gewesen zu sein. Die 51-Jährige soll dabei gemeinsam mit zwei Männern den Auftrag erteilt haben, ihre damals 10 und 13 Jahre alten Kinder gewaltsam der Obhut des Vaters zu entreißen, um sie zurück nach Deutschland zu bringen. Laut Staatsanwaltschaft wurde den Kindern an der Grenze der Mund mit Tape zugeklebt und die 13-jährige Tochter zudem gefesselt. Blocks Anwalt wies die Vorwürfe auf NDR Anfrage zurück. Die Anwältin, die die Unternehmerin familienrechtlich vertritt, sagte der dpa: "Frau Block würde anderen Menschen und insbesondere ihren Kindern niemals Schaden zufügen."

Vorwürfe auch gegen Delling - "Nie was Unrechtes getan"

Christina Blocks Lebensgefährte, der frühere Sportmoderator Gerhard Delling, wird wegen des Verdachts der Beihilfe angeklagt. Er soll nach der Entführung die Rückfahrt der Kinder nach Hamburg koordiniert haben. Delling erklärte gegenüber dem NDR, er habe in seinem ganzen Leben noch nichts Unrechtes getan.

Einen Tatverdacht gegen den 84-jährigen Großvater der Kinder konnte die Anklagebehörde dagegen nicht feststellen.

Gerhard Delling mit Lebenspartnerin Christina Block bei einem Neujahrsempfang in Hamburg. © picture alliance / ABBfoto
AUDIO: Anklage gegen Christina Block (1 Min)

Jahrelanger Sorgerechtsstreit

Zwischen der Unternehmerin Christina Block und ihrem in Dänemark lebenden Ex-Mann läuft seit Jahren ein Streit um das Sorgerecht für ihre beiden jüngeren Kinder. Sie leben seit August 2021 bei ihrem Vater in Dänemark, obwohl das Hanseatische Oberlandesgericht in Hamburg das Aufenthaltsbestimmungsrecht im Oktober 2021 vorläufig auf die Mutter übertragen hatte. Der Vater hielt die Kinder den Angaben zufolge dennoch weiter bei sich. Gegen ihn ist deshalb ebenfalls ein Verfahren vor dem Landgericht Hamburg wegen Entziehung Minderjähriger anhängig.

Weitere Informationen
Die Gäaststätte "Cafedora" in Sonderborg in Dänemark, im Vordergrund ist eine Polizeiabsperrung zu sehen. © dpa picture alliance

Entführung der Block-Kinder: Verdächtiger auf Zypern festgenommen

Nach der Entführung der Kinder der Hamburger Unternehmerin gab es eine Festnahme. Der Mann sitzt nun in Hamburg in Untersuchungshaft. mehr

Der Unternehmer Eugen Block steht vor einem neuen Block House Restaurant. © NDR Foto: Dietrich Lehmann

Eugen Block äußert sich erstmals zu den Ermittlungen gegen ihn

Gegen den Hamburger Gastronom wird im Zusammenhang mit der Entführung seiner Enkelkinder ermittelt. Er wies den Verdacht, an der Tat beteiligt gewesen zu sein, zurück. (25.05.2024) mehr

Das Hotel Grand Elysée in Hamburg. © picture alliance / dpa Foto: Ulrich Perrey

Fall Block: Durchsuchungen im Hotel Grand Elysée und in Firmenzentrale

Im Zusammenhang mit dem Sorgerechtsstreit von Christina Block wurde erneut das Hotel der Hamburger Unternehmerfamilie durchsucht. (08.03.2024) mehr

Polizeibeamte sichern Beweismittel bei einer Hausdurchsuchung in Hamburg. © picture alliance

Fall Block: Durchsuchung im Wohnhaus und im Hotel Grand Elysée

Am Freitagmorgen wurden das Wohnhaus von Christina Block und das Hotel in Hamburg durchsucht. Das Hotel gehört der Block-Gruppe. (12.01.2024) mehr

Christina Block spricht mit ernster Mine auf einem Neujahrsempfang im Hamburger Elysée-Hotel in ein Mikrofon. © picture alliance Foto: -

Sorgerechtsstreit: Christina Block äußert sich erstmals öffentlich

Nachdem es Entführungsvorwürfe gegen sie gegeben hatte, gab die Hamburger Unternehmerin beim Neujahrsempfang im Elysée-Hotel eine Erklärung ab. (10.01.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 25.04.2025 | 18:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus Hamburg

Der Schriftzug "Unterschreib für Hamburg werbefrei" steht auf einem Schild im Hamburger Stadtteil Sternschanze. Das Volksbegehren möchte die bauordnungsrechtlichen Vorschriften über Werbeanlagen in Hamburg neu fassen. © picture alliance / dpa Foto: Davi Hammersen

Zu wenige Unterschriften für Volksbegehren "Hamburg Werbefrei"

Rund 15.000 Stimmen fehlen der Initiative, die die Reklame in der Hansestadt zurückdrängen will. Sie kündigte ein "juristisches Nachspiel" an. mehr