Falsche Arztrechnungen: 68-Jährige zu Bewährungsstrafe verurteilt
Eine pensionierte Beamtin aus Hamburg hat über Jahre falsche Arztrechnungen abgerechnet und der Stadt einen Schaden von mehr als 120.000 Euro zugefügt. Vor dem Amtsgericht St. Georg kam die 68-Jährige am Montag mit einer Bewährungsstrafe davon.
Mit Mitte 50 wurde die Frau frühpensioniert. Sie hatte Depressionen. Ab da saß sie jeden Tag allein zu Hause, schaltete den Fernseher ein, wählte einen Teleshopping-Kanal und kaufte ein. Plastikdosen, Küchenmaschinen - "wirklich sinnlosen Mist", sagte die 68-Jährige vor Gericht unter Tränen. Später fing sie auch noch an, im Online-Casino Geld zu setzen. Um das alles zu finanzieren, fälschte sie Arztrechnungen. Die angeblichen Behandlungskosten ließ sie sich von der Beihilfestelle erstatten. Jahrelang ging das so. Aufgefallen ist das Ganze erst, als sie die 128. Krone abrechnen wollte.
Richterin warnt Angeklagte
"Sie sind vor Ihren eigenen Gefühlen in diese Käufe geflohen", sagte die Richterin. Sie verpflichtete die Angeklagte, sich an eine Beratungsstelle für Kaufsüchtige zu wenden. Die Bewährung sei eine Riesenchance, sagt die Richterin und warnte die Frau: "Noch ein kleiner Betrug, und Sie kommen ins Gefängnis".