DESY will in Hamburg weltbestes Röntgenmikroskop entwickeln
Im Hamburger Forschungszentrum DESY soll das beste Röntgenmikroskop der Welt entstehen. Die Wissenschaftler stellten das Projekt am Dienstag während eines Senatsempfangs im Rathaus vor.
Noch befindet sich die Anlage mit dem Namen PETRA IV in der Planungsphase. Aber schon jetzt schwärmt Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne), das Projekt sei "einzigartig". Bei DESY selbst spricht man gar von einem "Aufbruch in eine neue Ära der Forschung".
Bislang unerreichte Einblicke in Materialien und Strukturen
Worum geht es? PETRA IV soll 3D-Bilder aus dem Nanokosmos liefern und bislang unerreichbare Einblicke in Materialien und biologische Strukturen ermöglichen, wie DESY mitteilte. Mit dem ultrahellen Röntgenlicht wollen Forschende Naturphänomene und technische Prozesse untersuchen. Gerade für die Bereiche Klimawandel, nachhaltige Energieversorgung, aber auch Digitalisierung und sowie für die Therapie bislang unheilbarer Krankheiten erwartet man sich neue Erkenntnisse. Zum Beispiel könnte der Aufbau von Krankheitserregern besser erforscht werden, oder es könnten innovative Mikrochips entwickelt werden.
Projekt noch in der Planungsphase
Aber die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler müssen sich noch gedulden. Denn noch brütet man bei DESY in Bahrenfeld über Bauplänen und Finanzierungsmöglichkeiten. Zurzeit schätzt man die Kosten auf einen höheren dreistelligen Millionenbetrag. Und das, obwohl man nicht alles neu bauen will. PETRA IV soll in den bereits bestehenden 2,3 Kilometer langen Beschleunigungstunnel eingebaut werden. Anfang 2023 will DESY den Förderantrag für das Projekt stellen.