Konklave geht weiter: Wer folgt auf Papst Franziskus?
Am Mittwoch beginnt im Vatikan das Konklave für die Papst-Wahl. Seit wann gibt es in der katholischen Kirche diese Tradition, den Papst hinter verschlossenen Türen von relativ wenigen Männern wählen zu lassen?
Diese Versammlung hinter verschlossenen Türen gibt es seit gut 750 Jahren. Das Konklave, das älteste Wahlverfahren der Welt, folgt bis heute einer mittelalterlichen Tradition. Es wirkt wie aus der Zeit gefallen. Der Begriff ist lateinisch: cum clave - mit dem Schlüssel. Es ist der abgeschlossene Ort. Aber er bezeichnet auch die Versammlung der von der Welt völlig abgeschotteten Kardinäle, dem wohl exklusivsten Männerzirkel der Welt - ohne Zeitung, Internet und Handy. Über 200 Purpurträger haben sich in dieser Woche im Vatikan zu Vorgesprächen getroffen. 133 von ihnen werden sich zum Konklave in die Sixtinische Kapelle zurückziehen. Sie waren am Tag des Papstrücktritts noch keine 80 Jahre alt - und sind somit stimmberechtigt. Weniger als die Hälfte dieser Kardinäle kommt aus Europa.
Papst ist auch Bischof von Rom
Lange war die Wahl des Papstes Sache römischer Kirchenvertreter und der Bevölkerung der Stadt. Ist der Papst doch zugleich Bischof von Rom. Seit einem Beschluss einer Kirchenversammlung im Jahr 1059 steht die Wahl des Papstes allein den Kardinälen zu. Die anderen Kleriker und das Volk bestätigen den Gewählten per Akklamation.
Als erstes Konklave gilt die Wahl Coelestins IV. im Jahr 1241. Neun Kardinäle brauchten 60 Tage. Immer wieder kam es zu lang andauernden Papstwahlen, weil politische Interessen im Spiel waren. Manchmal gab es erst eine Entscheidung, wenn man den Kardinälen das Essen gestrichen hatte. Sie gut 100 Jahren gibt es keinen politischen Einfluss mehr. Die Kardinäle sind frei in ihrer Entscheidung. Es gibt nur eine Einschränkung: Sie dürfen sich nicht selbst wählen.
Wahl dauert maximal drei Tage
Nachdem alle Kardinäle ihr Zimmer im Gästehaus im Vatikan bezogen haben und vereidigt wurden, Stillschweigen zu wahren, beginnt das Konklave mit einem Gottesdienst. Bei der Papstwahl ist alles genau geregelt. So wird maximal drei Tage lang gewählt, bevor das Konklave einen Tag Pause einlegt. Ein neuer Papst ist gewählt, wenn ein Kandidat in der geheimen Wahl Zweidrittel aller Stimmen bekommt. Ist das bis zum 33. Wahlgang nicht der Fall, können die Kardinäle einen neuen Wahlmodus beschließen. Und das heißt: Entweder absolute Mehrheit oder eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten mit den bisher meisten Stimmen.
