Stand: 22.01.2008 20:15 Uhr

Gesundes Training - Was bringen Sportstudios?

Drei Frauen auf dem Crosstrainer im Fitnessstudio  Foto: Rolf Schulttes
Immer mehr Studios bieten auch spezielle Kurse für Menschen mit chronischen Erkrankungen an.

Längst sind sie kein Treffpunkt für muskelbepackte Bodybuilder und magere Aerobic-Mädchen mehr, sondern Gesundheitszentren für aktive Menschen jeden Alters: Sportstudios. Mit speziellen Angeboten wie Rückenschule, Ernährungsberatung, Herz-Kreislauf- und Funktionstraining umwerben die rund 5.700 deutschen Fitnessstudios verstärkt auch ältere Menschen, die Erkrankungen vorbeugen oder im Anschluss an eine Reha die Folgen einer Erkrankung lindern und ihre alte Lebensqualität zurückgewinnen wollen. Immer mehr Studios bieten auch spezielle Kurse für Menschen mit chronischen Erkrankungen an: Training für Herz- oder Osteoporosepatienten, unterstützende Maßnahmen nach Operationen oder Krebstherapien.

Richtig ausgeführt, sind diese Methoden sehr erfolgreich. Doch ein falsches Training kann mehr schaden als nützen, deshalb sind Ausbildung und Zahl der Trainer sowie die Qualität der Fitnessgeräte extrem wichtig. Experten warnen deshalb vor Billigstudios, die vor allem über die Zahl der Trainierenden ihren Umsatz generieren. Für chronisch Kranke etwa sind einfache Bodybuildinggeräte nicht geeignet.

In guten Studios stellen sich die Geräte automatisch auf die Pulsfrequenz und den Fitnessgrad des Trainierenden ein, um Überforderungen zu vermeiden und die optimale Trainingsintensität zu erreichen. Manche überwachen sogar die richtige Ausführung der Übungen und warnen vor Fehlern. Noch wichtiger ist die persönliche Betreuung durch qualifizierte Trainer, möglichst Sportlehrer und Physiotherapeuten.

Ausbildung der Trainer erfragen

Eine erste Orientierung über die personelle und apparative Ausstattung eines Fitness-Studios bieten Gütesiegel wie das TÜV-Fitnesssiegel und das Prae-Fit Qualitätssiegel. Sie bescheinigen die Überprüfung der Gerätesicherheit und der Ausbildung der Trainer durch unabhängige Experten. Allerdings: Ein einheitliches Qualitätssiegel in Deutschland gibt es nicht. Wer sich für ein Sportstudio interessiert, sollte auf jeden Fall nach der Qualifikation der Trainer fragen und darauf achten, wie viel Zeit sie sich für Einführungsgespräch und Gesundheitscheck nehmen: Um einen auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittenen Trainingsplan zu erstellen, sind ein bis zwei Stunden nötig. Natürlich hat dieser personelle Aufwand seinen Preis, aber in vielen Fällen übernehmen die Krankenkassen bis zu 80 Prozent der Kosten für Kurse, zum Beispiel bei Rückenschulen.

Interviewpartner im Beitrag:

Prof. Dr. Burkhard Weisser
Sportmediziner
Institut für Sport und Sportwissenschaften
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Olshausenstraße 74
24098 Kiel
Tel. (0431) 880 37 75
Fax (0431) 880-37 77
E-Mail: bweisser(at)email.uni-kiel.de

Uwe Schelling
Dipl. Sportlehrer
PhysioAktiv GmbH
Sport & Rehazentrum Schelling
Sanddornstraße 5 a
49716 Meppen
Tel. (05931) 848 03 33

Fax (05931) 848 03 34

Autorin des Beitrags:
Christien Buth

Dieses Thema im Programm:

Visite | 22.01.2008 | 20:15 Uhr

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